Düsseldorf-Unterrath Gaststätte Zur Klinke ist verkauft und gerettet

Das denkmalgeschützte Haus stand jahrelang leer. Jetzt hat ein Architekt die Immobilie gekauft und will selbst einziehen.

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Düsseldorf. Das Gebäude der Gaststätte Zur Klinke an der Unterrather Straße 56 ist gerettet, wenn auch nicht die historische Gaststätte. Vor einigen Monaten stand das denkmalgeschützte Gebäude zum Verkauf im Internet. Da griff der Düsseldorfer Architekt Gerd Reiter zu. Er kaufte die Immobilie mit seiner Frau Barbara im Dezember. Jetzt fanden die letzten Kaufabwicklungen statt. Reiter will im Gegensatz zu den Plänen des ursprünglichen Eigentümers nicht anbauen.

Im Gegenteil, Reiter wird kleinere Anbauten aus dem 19. Jahrhundert entfernen und die historische Gestalt wieder herstellen. Aber: An ein Restaurant denkt er nicht. Er zieht selbst mit seinem Architektenbüro ein und baut das Wohngebäude um.

Das Restaurant Zur Klinke stand jahrelang leer. Kein Pächter wollte in dieser abgelegenen Gegend das Lokal mieten, zumal die Miete relativ hoch sein sollte. Den Platz vor dem Gebäude hatte die Stadt mit hohem Aufwand sehr liebevoll saniert, aber das denkmalgeschützte Gebäude verfiel. Die Stadt konnte nicht eingreifen, denn die Immobilie ist und bleibt Privateigentum.

Mehrere Personen waren im Spiel, bis der Kauf getätigt wurde. So sprach die Vorsitzende des Bürgervereins Unterrath-Lichtenbroich, Erika Prill, mit dem neuen Vorsitzenden der AGD, Bernhard von Kries und bat um Hilfe. Er half tatsächlich, indem er seinen Architekturkollegen Reiter ins Spiel brachte.

Vorsichtig sondierten Reiter und von Kries bei Erika Prill als des Volkes Stimme, ob man sich an der Klinke auf ein Lokal festlege. Prill war klug genug einzusehen, dass die „alten Unterrather“ immer älter werden und die jungen Anlieger lieber in der Altstadt feiern. Da sich auch keine Brauerei finanziell beteiligen wollte, gab Prill ihre Zustimmung für den Umbau in ein Büro- und Wohnhaus. Prill zur WZ: „Mir geht es um den Erhalt des Denkmals. Nun kommt zum schönen Vorplatz ein schönes, altes saniertes Gebäude. Ich bin heilfroh.“

Inzwischen wurden die Pläne zur Sanierung und Nutzung der Klinke mit dem Denkmalamt abgestimmt. Im März wird der Bauantrag gestellt. Nach der Baugenehmigung will Reiter, wie er im WZ-Gespräch erklärt, noch in diesem Jahr anfangen zu bauen. Als Erstes werden die Anbauten und Schuppen entfernt, um das ursprüngliche Erscheinungsbild wieder herzustellen. Geplant sind außer dem Büro zwei Wohnungen.