Gegen Landestrend: Zahl der Einbrüche in Düsseldorf sinkt
In dieser Woche klärt die Polizei mit großem Kräfte-Aufgebot über Risiken und Schutzmaßnahmen auf.
Düsseldorf. Plötzlich ist die Polizeikelle vor dem Auto von Harald Heinrichs aufgetaucht. Als er erschrocken das Seitenfenster herunterkurbelt, reicht der Polizist ihm aber nur einen Flyer zum Einbruchsschutz in den Wagen. Bei einer Kontrolle am Stadttor stoppt die Polizei gestern Autofahrer, um sie über die Gefahren aufzuklären. Gute Sache, findet Heinrichs. „Wir sind gerade erst nach Düsseldorf gezogen und müssen uns da jetzt beraten lassen.“ Die Nummer der Polizei-Beratungsstelle wird er schon bald wählen.
Die laufende Woche wurde NRW-weit zur Aktionswoche zur Vermeidung von Einbrüchen erklärt. Denn: Im ersten Halbjahr 2013 gingen die Fallzahlen um vier Prozent nach oben.
Allerdings ist der Trend in Düsseldorf ein ganz anderer: „Wir haben einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen“, sagt Frank Kubicki von der Polizeidirektion Kriminalität. Ein Minus von 13,5 Prozent (von 1764 Einbrüchen von Januar bis Juni 2012 auf 1526 im gleichen Zeitraum 2013).
Die Aufklärungsquote stieg gleichzeitig von neun auf 14,4 Prozent. Und: Auch seit der Zeitumstellung Anfang November — dann startet stets die Saison für die Banden der Dämmerungseinbrecher — liegen die Fallzahlen deutlich niedriger als im November des vergangenen Jahres.
Hintergrund: Die Düsseldorfer Polizei hat viel getan, nachdem die Einbruchszahlen zuvor rasant gestiegen waren. Das Einbruchskommissariat wurde verstärkt, mit dem Projekt Anstiegsdelikte zusätzlich Personal zusammengezogen, um gegen Einbrüche, Kfz-Aufbrüche und Taschendiebstähle vorzugehen.
Trotz der positiven Entwicklung beteiligt sich die Behörde jetzt an der Aktionswoche. In den Bahnen laufen Aufklärungs-Spots, die Variotafeln in der Stadt weisen auf die Gefahren hin. Bei Verkehrskontrollen und an Info-Ständen an aktuellen Einbruchsbrennpunkten geben Polizisten Präventionstipps. „Wir haben Kräfte aus allen Direktionen gebündelt“, erklärt Kubicki, denn: „Jeder verhinderte Einbruch ist für uns ein Erfolg — aber vor allem für die Bürger.“