Empfehlungskommission stimmt für Entwurf von Bruun & Möllers Gelbe Sessel für die Schadowstraße

Breiter Radweg, Baum-Gruppen und hohe Verweilqualität: Jury kürt Siegerentwurf, der 2019 umgesetzt werden soll.

Außen die Fußgänger, in der Mitte kann man radeln oder sich in gelbe Sessel setzen: So soll die Schadowstraße mal aussehen. Simulation: Bruun & Möllers

Foto: Bruun & Möllers

Düsseldorf. „Nachtschwärmer, Shoppingqueens, Cafégenießer“: Mit diesen Titeln schmückt das Hamburger Siegerteam um die Landschaftsarchitketen Bruun & Möllers seinen Entwurf zur Umgestaltung der Schadowstraße. Wohl kein Düsseldorfer würde etwas davon ausgerechnet mit der Schadowstraße verbinden. Aber was nicht ist, soll nun werden. Wenn alles glatt läuft sieht der östliche Teil der Schadowstraße zwischen Berliner Allee und Tonhallenstraße in drei Jahren so aus: Eine (Fast-)Fußgängerzone, in der Mitte ein Radweg, daneben Aufenthaltszone mit gelben Lounge-Sesseln (Modell „Schadow“) und Gastro-Inseln.

Dieser Entwurf wurde im Gestaltungswettbewerb von der Empfehlungskommission zum Sieger gekürt. Das letzte Wort hat nun der städtische Planungsausschuss.

Das sind die Pläne für die neue Schadowstraße
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Vier Stunden diskutierte die Kommission die Konzepte von fünf Teams, dann war klar, welches das beste ist: „Überzeugt hat uns, wie innovativ, aber auch praktisch umsetzbar der Entwurf ist“, sagte Professor Christa Reicher, die Vorsitzende der Jury.

Frühestens 2019 kann der Umbau der Schadowstraße beginnen

Knackpunkt bei der Debatte in der Kommission wie beim Bürgerforum am Vorabend war der Radweg in der Mitte. Nicht wenige sehen in ihm eine alltägliche Gefahrenquelle, insbesondere für Fußgänger. „Durch klare Zonen angemessen differenziert“ vom Fußgängerbereich sei er im Siegerentwurf der Hamburger, findet Reicher. Zudem ist er hier mit 4,75 Meter 50 Zentimeter breiter als im Ausschreibungstext gefordert.

Weitere Pluspunkte bei Bruun & Möllers sind die Begrünung, bei der die Bäume gerade nicht in Linie als Allee (Reicher: „Das wäre kein Unikat“), sondern lose in Gruppen platziert werden. Gut kam auch der neue Platz vor Karstadt an, zudem wurde die „Anschlussfähigkeit“ des Entwurfs in Richtung Wehrhahn gelobt. Verkehrsdezernent Stephan Keller: „Jetzt haben wir ein hervorragendes, schlüssiges Ergebnis für die weitere Gestaltung der Schadowstraße.“

Ein paar Anregungen zur Überarbeitung gab die Kommission dem Siegerteam aber doch mit: Eine betrifft den an den Seiten sehr dunklen Terrazzo-Asphalt, eine andere die Gastro-Stände. Da plädiert die dafür, erst einmal flexible Lösungen (Food-Trucks) auszuprobieren, bevor man feste Pavillons einbaut.

Zunächst jedoch müssen sich Anlieger und Einkaufsbummler in Geduld üben. Denn frühestens 2019 kann der Umbau beginnen, erst muss das Ingenhoven-Tal (Kö-Bogen II) fertig sein. Dann dauere der Umbau neun bis zwölf Monate, sagte Verkehrsamtsleiterin Andrea Blome. Offen ist, wie wie hoch die Kosten für die neue Schadowstraße sind.