Gen-Check in Restaurants

Verbraucherschutz: In einigen Lokalen fand Greenpeace genveränderte Lebensmittel.

Düsseldorf. Gen-Food - bei diesem Thema schrecken die Verbraucher auf. Seit drei Jahren müssen solche Lebensmittel gekennzeichnet werden. Da ein Großteil der Verbraucher nichts von "Gen-Food" wissen will, ist in Supermärkten kaum Platz dafür. Wie aber sieht es in Restaurants aus? Die Umweltorganisation Greenpeace testet bundesweit regelmäßig in der Gastronomie - auch in Düsseldorf. Insbesondere das Speiseöl steht dabei im Fokus der Tester.

"Im vergangenen Herbst haben wir in 30 Restaurants der Landeshauptstadt nachgefragt, ob genmanipuliertes Öl verwendet wird", sagt Peter Schulz vom Düsseldorfer Greenpeace-Team "50 Plus". Dabei seien vier Lokale negativ aufgefallen. "Im Vergleich zu anderen Städten ist das Ergebnis akzeptabel", sagt Schulz. In München sei bei 20 Prozent von 120 überprüften Gaststätten Gen-Öl gefunden worden.

Anfang Mai wollten die Greenpeace-Aktivisten es dann noch einmal wissen. "Wir haben die vier negativ aufgefallenen Lokale zum zweiten Mal besucht", so der Umweltschützer. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: "Nur in einer Imbiss-Stube hat sich nichts getan. Die anderen drei Restaurants sind gen-frei."

In den meisten Fällen seien sich die Restaurant-Besitzer gar nicht bewusst gewesen, dass sie das "falsche" Speiseöl verwenden. "Auf den Zehn-Liter-Kanistern, die überwiegend verwendet werden, ist nur ein ganz kleiner Punkt als Hinweis zu erkennen", erklärt der Greenpeace-Experte. Zwar habe der Hersteller damit seine Pflicht erfüllt, "man kann den Punkt aber leicht übersehen". Die überprüften Restaurant-Betreiber seien überwiegend dankbar für die Aktion gewesen. "Wir haben freundlich nachgefragt und darauf geachtet, dass bei unserem Besuch nicht so viele Gäste im Lokal waren", erinnert sich Peter Schulz.

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Die Strafen für das Nicht-Kennzeichnen von genmanipulierten Lebensmitteln sind übrigens drastisch. "Je nach Schwere des Vergehens sind bis zu 50 000 Euro fällig", sagt der Verbraucherschützer. Für die Kontrolle der EU-Richtlinien-Umsetzung sind in Deutschland die Kommunen zuständig.

Definition Ein genetisch verändertes Lebensmittel besteht zum Teil aus genmanipulierten Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen.

Zweck Genetische Eingriffe zielen auf die wirtschaftliche Produktion oder die Verlängerung der Haltbarkeit ab.

Gesetz Seit Beginn der 90er Jahre ist "Gen-Food" im Handel. Wegen der starken Verbraucher-Bedenken hat die Europäische Union (EU) 2004 die Kennzeichnung solcher Lebensmittel vorgeschrieben. Sowohl in Supermärkten als auch in Restaurants muss die Verwendung genmanipulierter Lebensmittel kenntlich gemacht werden.

Informationen Weitere Infos gibt es bei Greenpeace oder dem Verbraucherministerium.