Theresienhospital: Ein Stück Altstadt geht

Die Einrichtung schließt zum Jahresende. Caritas sucht Plätze für die 109 Patienten.

Düsseldorf. Ein gutes Stück Altstadt-Geschichte geht zu Ende: "Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, das Alten-Krankenheim Theresien-Hospital zum 31. Dezember zu schließen." Schwester Maria Beate Reifenberg, Provinzialoberin der Ordensgemeinschaft vom hl. Kreuz, verkündete gestern das Aus für die Einrichtung, deren Wurzeln bis zum Jahr 1643 zurückreichen. Die 13 Ordens-Schwestern (Durchschnittsalter 76,6 Jahre), von denen keine mehr in der Pflege tätig ist, können das Heim für derzeit 109 überwiegend demente Patienten nicht weiterführen. Voraussichtlich übernimmt die "Schlossufer-Residenz GmbH & Co. KG" (Engel und Canessa) im Laufe des Jahres 2008 das Hospital, um dort Wohnungen zu errichten.

Mit dem Erlös wird u.a. die Altersversorgung der Schwestern finanziert. Aber wohin mit den Heim-Bewohnern? Der Caritasverband, der die Betriebsführung des Hospitals 2007 übernommen hat, will helfen. Caritas-Direktor Roland Vogel: "Wir haben jetzt alle 60 Alten-Einrichtungen in Düsseldorf angeschrieben, ob sie Patienten aufnehmen können." Von den 89 Mitarbeitern wird die Caritas einige übernehmen, die zehn Auszubildenden sogar komplett. Auch beim Umzug springt die Caritas ein.

Ursprünglich wollte die Caritas für Theresien-Hospital und Anna-Stift (99 Bewohner) ein gemeinsames Neubau-Projekt starten, aber: "Wir haben noch immer keine Genehmigung. Der Architekt sagte, vor 2013 sei nicht mit der Fertigstellung zu rechnen." Dennoch hält die Caritas an den Altstadt-Plänen fest, plant jedoch nur noch einen Komplex.

Ein Altenzentrum auf dem Gelände des Annastifts (das auf jeden Fall bis 2018 bestehen bleibt) soll es werden, wobei das Grundstück der Kirchengemeinde St. Lambertus gehört. "Viele Angehörige wollen, dass ihre Verwandten in der Altstadt bleiben können", sagte Vogel. Allerdings werde man in Ruhe Gespräche mit den Behörden suchen, damit man bei eventuellen Bodendenkmälern im Untergrund "keine bösen Überraschungen", sprich Baustopp, erlebe.