Gerichtsurteil: Fortuna-Fan zahlt 3500 Euro für Kopfnuss

Brandschützer nach Fußball-Randale in der Altstadt verurteilt.

Düsseldorf. Brandschutzexperte ist Peter L. (Name geändert) und ein glühender Fortuna-Fan.

Doch wenn in der Altstadt nach dem Spiel gefeiert wird, gießt der 39-Jährige offenbar gern Öl ins Feuer. Gleich zweimal fiel der kräftig gebaute Mann in der vergangenen Saison auf.

Wegen Widerstand und Körperverletzung saß der Vater von zwei Kindern am Freitag auf der Anklagebank des Amtsgerichts.

Nach dem Bayern-Spiel soll er an der Bolkerstraße einen Barhocker geworfen haben, der einen Polizisten traf. Als die Beamten ihn überwältigen wollten, soll Peter L. Widerstand geleistet haben.

Der Brandschutz-Experte beteuerte, dass er den Hocker nicht geworfen habe: „Ich stand 20 bis 25 Meter entfernt.“ Plötzlich hätten sich mehrere Polizisten auf ihn gestürzt und Tränengas in seine Augen gesprüht.

Der Polizeibeamte, der den Hocker vors Bein bekommen hatte, wurde als Zeuge vernommen. „Als ich mich umdrehte, lag der Mann schon am Boden. Ob er den Hocker geworfen hat, kann ich nicht sagen“, erklärte der 26-Jährige.

Auch beim Vorwurf des Widerstandes hatte Peter L. Glück. Zwei Polizisten sagten aus, es sei sehr schwierig gewesen, den sehr kräftigen Mann zu fixieren. Er habe die Beamten aber nicht angegriffen.

Klarer war dagegen ein Vorfall nach dem Mönchengladbach-Spiel. Da hatte der 39-Jährige einen Fan der Borussia an der Flinger Straße mit einer Kopfnuss niedergestreckt. Der angehende Lehrer (29) wurde an der Unterlippe getroffen und erlitt eine blutende Wunde.

Vorausgegangen war offenbar ein Streit über Fan-Gesänge. Die Kopfnuss gab Peter L. zu, zum Motiv für den Gewaltausbruch fiel ihm allerdings wenig ein. „Da haben alle Glück gehabt.

Das hätte auch ganz anders ausgehen können“, ermahnte die Amtsrichterin den Brandschützer. Der 39-Jährige wurde zu einer Geldstrafe von 3500 Euro verurteilt.