Vom Aufkleber zum Bürgerverein

Marion Heintz und Martin Lenart stellen im Interview mit der WZ ihren Bürgerverein „Ongerod“ vor.

Düsseldorf. Aus einer Idee mit einem Aufkleber entstand in Unterrath innerhalb kurzer Zeit der „etwas andere Bürgerverein“. Die Vorstandsmitglieder Martin Lenart (48) und Marion Heintz (34) erzählen, wie es dazu kam und was „Ongerod e.V.“ eigentlich macht.

Frau Heintz, Herr Lenart, warum bezeichnen Sie sich als den „etwas anderen Bürgerverein von Unterrath“?

Marion Heintz: Wir sind anders aufgestellt als viele andere Vereine. Bei uns sind viele junge Familien dabei. Martin Lenart: Wir sind spontan und „machen“.

Und wie ist Ihr Bürgerverein entstanden?

Lenart: Ein paar Leute haben sich 2010 zusammengetan und regelmäßig getroffen. Wir hatten sogar schon ein Logo und haben uns überlegt, was wir hier im und für den Stadtteil tun könnten. Dann hat jemand gesagt: „Gründet doch einen Verein“. Plötzlich ging alles recht schnell. Im Dezember 2010 gab es die erste Gründungssitzung, seit Februar 2011 sind wir als Verein eingetragen. Seit Oktober 2012 haben wir auch unsere eigene Geschäftsstelle auf der Kalkumer Str.127.

Ursprünglich hat das Ganze doch mit einem Aufkleber zu tun gehabt, oder?

Lenart: Ja, das war die Idee eines einzelnen Unterrathers. Der Aufkleber einer Strandbude hat uns zu unserem Logo inspiriert. Zur Vereinsgründung sind die Äxte aus dem Unterrather-Wappen hinzu gekommen. Heintz: Es gab diese sieben Auto-Aufkleber. Die Homepage war schnell eingerichtet und die erste Ongerod-Fahne wehte in Unterrath. Die ersten Aktionen wurden geplant.

Was waren das für Aktionen?

Lenart: Ostern sind wir beim 24-Stunden-Carrerabahn-Rennen als Ongeroder-Racing-Team angetreten. Vom Jugendamt haben wir die Patenschaft für den Spielplatz an der Golzheimer Heide übernommen.

Wie ging es nach der Gründung weiter?

Lenart: 2011 und 2012 waren wir gemeinsam mit den Einkaufs-Trümpfen und weiteren Vereinen bei der Organisation und Durchführung der Unterrather Weihnachtsmärkte beteiligt. Wir unterstützen ein Fußball-Jugendturnier des TuS Nord, beteiligen uns regelmäßig am Dreck-Weg-Tag und sind am 29. September beim Bürgerfest der Bezirksvertretung 6 anlässlich der 725 Jahrfeier Düsseldorfs mit einem Stand vertreten.

Heintz: Darüber hinaus haben wir schon zwei Spielplatzfeste durchgeführt. Gemeinsam mit dem TuS Nord, den Unterrather Funken und den Schützen gibt es einen regelmäßigen Austausch.

Zweieinhalb Jahre nach der Gründung: Wie kommt Ihre Arbeit denn bisher an?

Heintz: Gerade bei den jungen Leuten immer besser — das zeigt auch die Resonanz bei Facebook. Die Identifikation mit Unterrath nimmt zu. Insgesamt sind wir mit den ersten Jahren sehr zufrieden. Lenart: Die Leute sehen unsere Geschäftsstelle an der Kalkumer Straße mit dem großen Logo in der Fensterscheibe, bleiben stehen, kommen rein und reden mit uns. Das ist alles ganz ungezwungen und genau so soll es auch sein — wir sind greifbar und freuen uns darüber, dass wir wahrgenommen werden. Unser Engagement wird anerkannt.

Stichwort Mitgliederzahlen. Wie sehen die aktuell aus?

Lenart: Bei der Gründung waren es zehn Personen, heute liegen wir bei rund 180 Mitgliedern.

Heintz: Dennoch haben wir noch immer das Gefühl, dass wir ein kleiner, überschaubarer Verein sind — das ist auch gut so.

Was sind die mittel- und langfristigen Ziele ihrer Arbeit für und mit dem Bürgerverein?

Heintz: „Ongerod“ soll die Menschen im Stadtteil zusammen bringen. Wir möchten gemeinschaftliche Aktionen mit den anderen Vereinen machen und mit diesen auch dem Generationswechsel in Unterrath begegnen. Es ziehen wieder mehr Familien hier her. Dieser Tatsache wollen wir mit unserer Arbeit gerecht werden.