Geschäftsidee: Mietregal für jedermann
In der Stadt gibt es einige Läden, in denen Hobbykünstler und -trödler ihre Produkte anbieten können.
Düsseldorf. Am liebsten hat Norbert Brock Altes und Schönes. Doch der Inhaber des „Mietregals 11“ in der Innenstadt kann sich seine Ware nicht immer aussuchen. Er ist auf das angewiesen, was seine Kunden oder besser gesagt seine Mieter ihm bringen. Das sind Fotoapparate, Porzellan, Bücher, Schmuck, Spielzeug — alles was ausrangiert wurde oder nicht mehr gebraucht wird.
Statt diese Dinge wegzuwerfen, mietet man sich ein Regalfach in Brocks Geschäft — und wartet darauf, dass ein Kunde daran Gefallen findet. „Nur richtigen Trödel und Dinge, die kaputt und dreckig sind, nehmen wir bei uns nicht auf“, sagt Brock, der das Geschäft vor zwei Jahren eröffnete.
Durch einen Fernsehbeitrag sei er auf diese Geschäftsidee gekommen. Eine Verkaufsplattform für all jene, die ihre Sachen nicht selbst auf den Trödelmarkt oder im Internet anbieten wollen. Aber auch selbst Gemachtes wie Marmeladen oder Grußkarten stehen in Brocks Regalen.
Für ein Regalfach berechnet er ab 4,99 Euro die Woche. „Es empfiehlt sich, sein Regal zu pflegen und die Produkte auch auszutauschen“, erklärt er. Er habe viele Stammmieter. Die Preise für die ausgestellten Gegenstände bestimmt der Mieter selbst. Der Verkaufserlös geht auch komplett an ihn.
Ein ähnliches Geschäftsmodell hat auch Beate Loddenkötter für sich entdeckt. Im „Vielfach“ in Pempelfort bietet sie Hobbykünstlern und -bastlern sowie anderen Kreativen einen Verkaufsraum an. Dabei legt die gelernte Bürokauffrau viel Wert darauf, dass die angebotenen Dinge selbst gemacht und nicht an jeder Ecke zu haben sind.
Viel Originelles steht in Loddenkötters Regalfächern, auf Tischen, Schränken oder hängt an Kleiderstangen: Selbst gewebte Teppiche aus finnischer Wolle, Pappmasché-Fische zur Deko, Gartenkeramik, Filzschühchen.
Sie selbst fertigt Taschen aus Trinktütchen und Holzkarten. „Die wenigsten, die bei mir ausstellen, können von ihren Produkten leben“, sagt Loddenkötter, die in ihrem kleinen Laden auch Strickkurse anbietet. 120 Euro kostet ein Regalfach für drei Monate im „Vielfach“. Der Mieter muss sich um fast nichts kümmern. Beate Loddenkötter übernimmt die Werbung, die Präsentation der Ware und die Beratung beim Kunden.
Ganz in der Nähe zum „Vielfach“ betreibt Tanja Thiesen-Reuter ihren Laden „Fräulein Rhein-Fach“. Der Name ist hier ebenfalls Programm. Kreative und junge Designer, Handwerker und Hobbybastler mieten sich bei Thiesen-Reuter ein und präsentieren Wohnaccessoires, Dekoartikel, Kindersachen sowie viele hübsche Kleinigkeiten.
Die Regalpreise beginnen ab 25 Euro, die Mindestlaufzeit beträgt zwei Monate. Neben der Miete verlangt die Geschäftsinhaberin eine 20-prozentige Provision vom Anbieter.