Glücksspiel: Düsseldorf hofft aufs Casino

Von vier Spielbanken in NRW stehen angeblich zwei auf der Kippe. Köln will profitieren, Düsseldorf auch.

Düsseldorf. Rien ne va plus - nichts geht mehr: Als das Land vor zwei Jahren die vierte Lizenz für eine Spielbank in NRW nach Duisburg vergab, schauten die Düsseldorfer in die Röhre.

Allen voran der verstorbene OB Joachim Erwin hatte sich für ein Casino hier stark gemacht. Doch jetzt heißt es: Neues Spiel, neues Glück.

Denn nur an zwei der vier Standorte läuft es einigermaßen rund, an den anderen kriselt es angeblich. Das treibt die SPD im Landtag um: Es heißt, in Dortmund-Hohensyburg sei bei Umsatz und Bruttospielertrag ein Minus von 18 Prozent zu verzeichnen.

Per Anfrage will man nun wissen, ob das Land die Lizenz nach Köln verlagern will - die Antwort steht aus.

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Laut "Kölnische Rundschau" denkt der Casino-Betreiber Westspiel tatsächlich über die Eröffnung einer Spielbank in Köln nach. Das wird aber nicht bestätigt: "Es gibt keine konkreten Pläne", sagt Westspiel-Sprecherin Katrin Koch.

Aber: "Nach dem novellierten Glücksspielgesetz sind wir gefordert, die Standorte ständig zu überprüfen." Ein Kriterium: "Casinos müssen ihren Standort dort haben, wo der überwiegende Teil der Bevölkerung erreicht werden kann."

Das gilt für den Standort Aachen nur bedingt. Denn laut Rundschau soll die Kölner Lizenz gar nicht aus Dortmund, sondern von dort übernommen werden, denn auch in Aachen gibt’s Minus-Zahlen.

In Düsseldorf werden die Politiker hellhörig: Wenn zwei Standorte auf der Kippe stehen, gibt’s vielleicht doch Chancen aufs Millionenspiel, das auch erkleckliche Beträge in die Stadtkasse spielen würde.

Ein Befürworter ist Friedrich Hassbach (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses. "Ich war immer ein Verfechter für eine Spielbank. Ich könnte mir ein Casino gut in der Rheinterrasse vorstellen."

Die hat FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auch im Blick: "Ein Casino im Rheingoldsaal, das wär’s." Dass Düsseldorf wegen der Nähe zu Duisburg leer ausgeht, glaubt sie nicht:

"Die haben vor allem Automatenangebote. Wir haben ein anderes Klientel: Messegäste spielen lieber Karten oder Roulette." Die Entscheidung liege beim Innenministerium. "Dort weiß man, dass wir das gern hätten."

OB Dirk Elbers ist indes eher skeptisch: "Wenn wir die Chance haben, sollten wir das prüfen. Die sinkenden Besucherzahlen zeigen aber, dass das vielleicht nicht mehr das ganz große Thema ist."