Gold versprochen, Bild geschickt
Statt Goldbarren ersteigerte das Opfer nur ein wertloses „Kunstwerk“. 23-Jähriger muss den Schaden in Raten ersetzen.
Düsseldorf. Rentner Klaus K. wollte eine sichere Geldanlage. Für 2560 Euro ersteigerte er im Internet zwei 62,2 Gramm schwere Goldbarren mit dem Hinweis „999,9er Feingold, bankenüblich, originalverpackt“. Doch stattdessen holte er einige Tage später ein Päckchen aus dem Briefkasten, in dem sich ein Bild befand, auf dem zwei Goldbarren lediglich abgebildet waren. Der 23-jährige „Foto-Künstler“ aus Düsseldorf musste sich am Dienstag wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten. Denn der 76-Jährige war nicht der Einzige, den er mit dieser Masche geleimt hatte.
Mit dem Hinweis „Originalbild“ hatte der junge Mann die Goldbarren bei Ebay eingestellt. Ganz am Ende der Beschreibung gab es im Kleingedruckten noch den Hinweis, dass es eine persönliche Widmung auf dem Bild geben wird. Die bekam auch Klaus K. dazu. „Ein Kunstkenner, der mehr sieht als ein Bild“, hatte der 23-Jährige ihm auf die Rükseite geschrieben. „Ich dachte, es sei eine Eigenheit des Verkäufers, ein Bild als Zusatz zu geben. Ich wollte das gar nicht haben“, erklärte der Rentner, der von seinem Geld bisher nichts wiedergesehen hat.
Der Angeklagte entschuldigte sich bei dem Senior: „Es tut mir leid. Ich hatte nie die Absicht, jemand zu betrügen.“ Inzwischen sei ihm aber klargeworden, dass diese Geschäfte nicht in Ordnung waren. Der 23-Jährige hatte auch Zeit, darüber nachzudenken, denn er hat gerade drei Monate Haft abgesessen.
Denn er war dazu verurteilt worden, 1000 Euro an einen Schotten zu bezahlen, den er ebenfalls übers Ohr gehauen hatte. Weil der junge Mann zurzeit keinen Job hat und nicht zahlte, musste er drei Monate Haft absitzen.
In einem Zivilprozess wurde bereits festgestellt, dass der Düsseldorfer den Schaden ersetzen muss, den er bei dem Rentner angerichtet hat. Allerdings hat er im Moment keinen Job und lebt von Hartz IV. Die Richterin verurteilte den 23-Jährigen dazu, monatlich 30 Euro an den 76-jährigen Bayern zu zahlen. Wenn er das nicht tut, droht ihm ein erneuter Aufenthalt im Gefängnis.