Dreiste TV-Diebe im Interconti
Schüler arbeitete sich einmal quer durchs Strafregister.
Düsseldorf. Das war dreist: Kurz nach Mitternacht marschierte ein Schüler mit zwei Freunden ins Hotel Intercontinental an der Königsallee. Ohne dass es jemand bemerkte, montierte das Trio im Ballsaal 2 einen am Boden befestigten Flachbildfernseher ab, von dem bislang jede Spur fehlt. Am Dienstag musste sich der 21-Jährige dafür vor dem Landgericht verantworten. Und für eine ganze Reihe anderer Missetaten quer durch das Strafgesetzbuch.
Bei dem Diebstahl in dem Nobel-Hotel will der Schüler nicht bis zum Schluss dabei gewesen sein. Er sei weggelaufen, nachdem das Fernsehgerät in einem Nebenraum stand. Einer seiner Kumpels, der nicht ermittelt werden konnte, soll die Beute dann alleine in einem Taxi weggeschafft haben.
Dafür hat der Schüler noch eine Menge anderer Taten auf dem Kerbholz. Die Vorwürfe reichen von Fahren ohne Führerschein über Körperverletzung, Hehlerei, Bedrohung, Beleidigung, bis zu Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Als Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes den 21-ährigen in Benrath ansprachen, weil er Zigaretten an Minderjähriger verschenkte, rastete der Angeklagte völlig aus. Mit einem Kopfstoß verletzte er einen städtischen Mitarbeiter so schwer, dass der eine Schädelprellung erlitt.
Bei Gucci an der Königsallee ließ der Schüler zwei hochwertige Schals unter seiner Jacke verschwinden, wurde aber dabei beobachtet. Zwei Polizistinnen beleidigte er zunächst übel und nannte eine der Damen auch noch „Schatz“.
Ein Gutachter bescheinigte dem jungen Mann eine Intelligenz-Minderung sowie eine Verhaltensstörung. Allerdings sei im klar gewesen, dass er Straftaten begeht. In der Verhandlung legte der Schüler ein umfassendes Geständnis ab. Das Urteil: Neun Monate Jugendstrafe auf Bewährung, drei weniger als beim Amtsgericht.