Hand gelähmt: Kein Fall für Notfallambulanz?

19-Jährigem Azubi wurde an der Uni-Klinik geraten, zum Hausarzt zu gehen.

Düsseldorf. Panne in der Notfallambulanz der Uni-Klinik: Als am Sonntagnachmittag der 19-jährige Philip Jäger dort um Hilfe bittet, stößt er auf wenig Verständnis beim Personal der Neurologie. Er kann seine Hand nicht bewegen, klagt über ein unbestimmtes Taubheitsgefühl. Jedoch: „Die Schwester blaffte mich an und wollte wissen, warum ich nicht schon morgens gekommen sei“, klagte der Auszubildende am Montag gegenüber der WZ.

„Sie sagte, wenn ich in der Früh um sieben gekommen wäre, hätte es nur eine Stunde gedauert, jetzt müsste ich sieben Stunden warten, also bis Mitternacht.“ Und dann sei noch der Rat gefolgt, er solle besser am Montag zum Hausarzt zu gehen. Verärgert verließ der junge Mann daraufhin die Ambulanz. „Ich hatte das Gefühl, dass mich die Schwester gar nicht ernst genommen hat. Ich konnte meine Hand nicht bewegen und hatte keine Ahnung, was mit mir los ist.“

Bereits am Samstagabend war Jäger mit der gelähmten Hand zunächst im Benrather Krankenhaus vorstellig geworden: „Dort hieß es, dass ich vermutlich einen Nerv eingeklemmt habe. Ich sollte einen Tag später zur Neurologie der Uni gehen, wenn es nicht besser wird. Das hatte mir der Arzt in Benrath geraten. Genau das habe ich am Sonntag gemacht.“

Adriane Grunenberg von der Pressestelle der Uni-Klinik bedauerte gestern den Vorfall: „Ich kann mir gut vorstellen, wie der junge Mann sich gefühlt hat. Das darf nicht passieren“, sagte sie. Allerdings sah sich die Neurologie der Uni-Klinik auch nach diesem Zwischenfall nicht in der Lage, dem jungen Mann schnell zu helfen: Inzwischen erfuhr er, dass er am 27. August einen Termin in der Uni haben könne.

„So lange kann ich nicht warten“, sagt er. „Ich habe das Gefühl, dass das Taubheitsgefühl zunimmt. Und mein Chef möchte ja auch wissen, was mit mir los ist.“ Eine Diagnose hatte Jäger indes auch Montag Abend noch nicht.