Stadtrundfahrt: Im Doppeldecker-Bus auf Tour durch Düsseldorf

Gäste von auswärts und auch Einheimische lassen sich die Sehenswürdigkeiten erklären.

Düsseldorf. Voller Enthusiasmus steht Uta Pollmann mit dem Mikrofon in der Hand ganz vorn im Bus und erklärt Düsseldorf. Die 59-Jährige ist Gästebetreuerin bei der DMT (Düsseldorfer Marketing und Tourismus GmbH) und fährt auf den roten Doppeldeckerbussen, den sogenannten Hop on, Hop off Bussen (jederzeit auf- bzw. abspringen) durch die Straßen unserer Stadt.

Uta Pollmann vermittelt ihren Gästen das rheinische Lebensgefühl — möglichst mit allem, was dazu gehört. Da dürfen Geschichten über ein Stück typisch Düsseldorfer Lebensqualität — das Altbier — nicht fehlen: „In der Eiskellerstraße wurde im Winter in den tief in die Erde hinein gebauten Kellern das Eis des zugefrorenen Rheins gelagert. Im Sommer wurde es an die Brauereien geliefert, die das Eis für die Bierherstellung brauchten.“

So eine Tour ist nicht nur für auswärtige Gäste eine Möglichkeit, die Stadt kennenzulernen. Helmut Gnoyke und Waltraud Junker kommen aus Unterrath und sind trotzdem dabei — und begeistert: „Wir sind sehr beeindruckt und hören hier Geschichten über unsere Stadt, die wir vorher nicht kannten.“

Für Roman von der Wiesche, Sprecher der DMT, hat dieser Bus eine besonders wichtige Funktion, um Düsseldorf zu präsentieren: „Hier gibt es so viele Möglichkeiten — tolle Museen, wunderschöne Parks und nicht zu vergessen: Düsseldorf ist auch eine Modestadt.“ So soll diese Art der Stadtbesichtigung natürlich auch Lust auf mehr machen und die Gäste animieren wiederzukommen.

33 000 Bus-Gäste zählte die DMT 2012, darunter echte Düsseldorfer und jede Menge Menschen aus dem Ausland. Für sie gibt es die Stadtgeschichten in zehn verschiedenen Sprachen. Unter anderem Japanisch, Polnisch, Chinesisch oder Russisch. 13 Euro kostet der Spaß für eine 90-minütige Rundfahrt. Für 15 Euro kann man zwei Tage lang die Stadt durchqueren und an den einzelnen Haltestellen jederzeit ein- und aussteigen.

Es geht vorbei an der alten Staatskanzlei weiter in Richtung Hafen. So erfährt man, dass das Stadttor 80 Meter hoch ist und 1998 auch wegen seiner energieeffizienten Bauweise, zum besten Bürogebäude Europas gewählt wurde. „Allerdings hat das Ding auch über 30 000 Quadratmeter Fensterfläche, da möchte man wirklich kein Fensterputzer sein“, sagt Uta Pollmann.

Seit 1978 macht sie diese Führungen, und dabei wird es ihr nie langweilig: „Unsere Stadt ist im Wandel, sie verändert sich beinahe täglich, und es kommen jeden Tag andere Gäste in den Bus.“ So hat sie natürlich auch einige besondere Geschichten zu erzählen.

Einmal musste ein Krankenwagen gerufen werden, weil sich ein Fahrgast plötzlich nicht mehr bewegen konnte, die Diagnose: Bandscheibenvorfall. Ein anderes Mal konnte Uta Pollmann sogar ein Menschenleben retten. Zufällig stand der Bus auf der Oberkasseler Brücke, als jemand sich das Leben nehmen wollte. Da konnte Pollmann echte Hilfe leisten und alarmierte die Rettungskräfte.