Panther geben die „Rote Laterne“ ab
Vor knapp 1200 Zuschauern machen die Düsseldorfer einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Düsseldorf. Panther-Kapitän Raphael Llanos-Farfan hatte sich zwei Dinge gewünscht: Möglichst den zweiten Saisonsieg in der Football-Bundesliga und eine möglichst stattliche Kulisse trotz der Sommerferien. Und beide Wünsche wurden am Samstagabend erfüllt: Rund 1200 Fans waren im Benrather Stadion dabei, als die Panther mit dem 28:9 (14:3) gegen die Hamburg Blue Devils einen wichtigen Schritt in Richtung direkter Klassenerhalt machten. Zumal die Gastgeber somit die „Rote Laterne“ an die Gäste aus Hamburg abgaben und auf den vorletzten Platz vorrückten.
Trainer Clifford Madison wollte hinterher nur eingeschränkt in den Jubel einstimmen: „Es ist schön, dass wir unseren Aufwärtstrend bestätigt haben. Aber wir sollten uns genauestens unsere Fehler angucken: Aus ihnen zu lernen ist das Wichtigste, wenn wir weiter erfolgreich bleiben wollen.“ Denn die entscheidenden Akzente setzte einmal mehr die Defensive der Düsseldorfer, bei der Nationalspieler Sebastian Schönbroich noch besonders glänzte, weil er gleich zweimal in höchster Bedrängnis Pässe von Hamburgs Spielmacher Zach Maynard abfing.
„Es war klasse, wie wir die Hamburger in den entscheidenden Szenen gestoppt haben“, sagte Defensivtrainer Jörg Mackenthun, „aber wir sollten nicht vergessen, dass wir es den Devils vorher erlaubt haben, so weit zu kommen. Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten sie nicht so weit übers Feld marschieren lassen.“
Gegen die Hanseaten, die bislang auch nur ihre beiden Spiele gegen den neuen Tabellenletzten aus Köln gewonnen haben, hatten die Panther einen nahezu perfekten Auftakt hingelegt, waren spielerisch leicht in fünf Spielzügen über 78 Yards übers Feld marschiert, und Rayon Simmons erlief seinen ersten Touchdown des Tages. Die Abwehr der Raubkatzen erstickte die ersten Angriffsbemühungen der Hamburger im Keim, anschließend brauchten sie nur drei Spelzüge, ehe Simmons erneut unwiderstehlich in die Endzone sprintete. Nach der Pause bereitete sich Ballträger Soichiro Tsukuda mit seinem Touchdown zum 20:3 selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. „Davon träumt man ja sonst nur: An seinem Geburtstag zu gewinnen und auch seinen ersten Touchdown des Jahres zu erzielen“, sagte der Japaner.
Anschließend passierten aber die Fehler, die den Trainern ein wenig den Jubel vermiesten und Hamburg noch einmal gefährlich nahe kommen ließen. Erst als Brandon Kohn seine gute Vorstellung als Spielmacher durch den vierten Panther-Touchdown des Tages krönte, war alles klar und der Rest nur noch schwarz-roter Jubel. Hamburgs Trainer Max von Garnier, der einstige Profi bei Rhein Fire 1996, sah jene vergebenen Chancen nach den Panther-Fehlern als Knackpunkt: „Da stehen wir kurz vor der Endzone, haben sieben oder acht Versuche, und wenn wir auf fünf oder sechs Punkte herankommen, ist alles wieder völlig offen. Aber wir verpassen Blocks, laufen nur halbherzig und lassen einfache Bälle fallen. Daher ist der Panther-Sieg mehr als verdient.“