Handwerk ehrt Bildungsexperten

Floriansplakette für Friedrich Hubert Esser, Leiter des Bundesinstituts für Berufsbildung, den etwas mit dem Kammerpräsidenten verbindet.

Foto: HWK/Meyer

Die Lebenswege von Gastgeber und Preisträger haben sich vor knapp 41 Jahren zum ersten Mal gekreuzt. Andreas Ehlert, heute Präsident der Handwerkskammer, begann am 1. August 1977 seine Ausbildung als Schornsteinfeger. Friedrich Hubert Esser, seit gestern Träger der Floriansplakette, startete am selben Tag seine Bäckerlehre. „Eigentlich hätten wir uns auf dem Schulhof treffen müssen“, sagte Ehlert bei der Verleihung vor rund 200 Gästen.

Das nordrhein-westfälische Handwerk und die Schornsteinfeger-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf ehren mit der Floriansplakette Persönlichkeiten, die sich um Handwerk und Mittelstand verdient gemacht haben. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf den Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung.

Essers Weg bis zum gestrigen Tag war ein ungewöhnlicher. Nach der Ausbildung studierte er Ökonomie und Pädagogik und legte auch die Staatsprüfung fürs Lehramt ab. Über das Kölner Forschungsinstitut für die Berufsbildung im Handwerk kam er schließlich zu seiner heutigen Aufgabe. „Er warnt und er kämpft auf allen Ebene dafür, dass die akademische und die berufliche Bildung nicht gegeneinander ausgespielt werden“, sagte Norbert Rieck, Obermeister der Schornsteinfeger-Innung.

Ehlert lobte den Preisträger gleichermaßen für sein Herzblut und seine Kompetenz. Esser stehe dafür, dass die Berufsbildung den technischen Wandel aufgreife, sich also heutzutage um die Digitalisierung kümmere, die nahezu alle Berufe betreffe.

Zudem setzte er sich dafür ein, die didaktischen Methoden immer wieder zu hinterfragen. Damit die jungen Menschen nach der Schule auch einen guten Weg in den Beruf finden. Ganz so, wie die beiden Auszubildenden, die vor 40 Jahren ihre Lehre begannen.