Heine-Allee: U-Bahnhof am Eistunnel ist im Rohbau fertig
Die Arbeiten am tief liegenden Bahnhof unter dem Kaufhof verliefen erfolgreich. Der Eispanzer hat seine Funktion als Schutzhülle erfüllt. Im Herbst 2015 rollt hier die U-Bahn.
Düsseldorf. Der neue U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee unter dem Kaufhof an der Kö ist im Rohbau fertig. Diese Station ist eine ganz besondere innerhalb des Großprojektes Wehrhahn-Linie, denn der Bau des 75 Meter langen Tunnelstücks wurde in bergmännischer Bauweise im Schutze eines 2,50 Meter dicken Eispanzers errichtet. Der Abschnitt schließt direkt an das bereits 1980 gebaute Stück unter dem Carsch-Haus an.
Am Donnerstag stiegen Oberbürgermeister Dirk Elbers und die Patin für den „Eistunnel“, Ehren-Oberbürgermeisterin Marlies Smeets, an der Theodor-Körner-Straße / Ecke Kö in einen Aufzugkäfig und schwebten 25 Meter in die Tiefe, um den Fortschritt der Bauarbeiten zu begutachten: „Es sieht gut aus. Das wichtigste ist, dass alles unfallfrei abgelaufen ist und dass wir den Zeit- und Kostenrahmen hier voll einhalten konnten“, lobte Elbers.
Auch Smeets, die in ihrer aktiven Zeit im Rathaus (bis 2004) das Projekt Wehrhahn-Linie maßgeblich begleitet hat, lobte vor allem die Bauleute: „Ich weiß, dass viele Experten am Anfang Sorgen hatten, ob diese außergewöhnliche Bauweise funktioniert.“
Tatsächlich hat der Eistunnel immer gehalten. Vor gut einem Jahr konnten hier die Arbeiten am neuen Bahnhof Heine-Allee starten, nachdem der Boden im Bereich des Kaufhofes über mehrere Monate auf minus 35 Grad aufgefroren worden war. Bei den Vortriebsarbeiten des Mittelstollens und der Seitenstollen (dort verlaufen später die Gleise) kam es nur zu minimalen Verwerfungen, die stets aufgefangen wurden. Die Frostkörper haben eine doppelte Funktion: Sie stabilisieren den Boden für den Vortrieb und sind gleichzeitig die Abdichtung gegen das Grundwasser.
Der neue, sehr tief liegende Bahnhof Heine-Allee ist mit dem darüber bestehenden (für die U-Bahnen zum Hauptbahnhof) über Gänge und eine lange Rolltreppe verbunden.
Die künstlerische Gestaltung von Ralf Brög und Petra Rinck erfolgt unter dem Titel „Drei Modellräume“, die für die drei Zugänge stehen. Der Westkopf ist als „Labor“ konzipiert, als Ort von Experimenten; der Mittelzugang wird als „Theater“ inszeniert; der Ostkopf in Form von Klangkompositionen als „Auditorium“.