Kult-Barde in Düsseldorf Caramba, Karacho: Heino tritt bei den Schützen in Oberbilk auf

Oberbilk · Zun 175-jährigen Bestehens des St. Sebastianus Schützenvereins gelang es dem Verein, den Sänger in seine alte Heimat nach Oberbilk zu locken.

„Blau, blau, blau blüht der Enzian“: Heino ließ im Festzelt der Oberbilker Schützen ordentlich krachen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Plötzlich stand Heino, der Stargast des Jubiläumsabends beim Volksfest des St. Sebastianus Schützenvereins Oberbilk nicht mehr alleine auf der Bühne. Marie Peter hatte den Raum neben dem Kult-Barden erobert, tanzte im voll-besetzten Festzelt zu den Schlagerrhythmen und heizte die sowieso schon prächtige Stimmung weiter an.

„Zu tanzen, zu performen, liegt mir einfach im Blut. Ich tanze ja auch bei den Cheerleadern des SC Unterbach. Da konnte ich einfach nicht anders“, erläutert die 20-Jährige. Zwar wollte ein Security-Mitarbeiter sie wieder von der Bühne scheuchen, aber Heino gab sein OK für den Cheerleader-Auftritt. „Ich hatte ihn vorher auch gefragt und er hatte zugestimmt“, bemerkt Peter. „Wir haben uns auf der Bühne ein bisschen unterhalten. Heino ist supersympathisch.“ Das wurde allen im Festzelt bewusst, als er „seine“ Tänzerin bei ihrem Bühnenabgang aufforderte, vorsichtig zu sein.

Schützenchef Torsten Petersen und seiner Vorstandscrew war der Coup gelungen, den echten Oberbilker Jung Heino anlässlich des 175-jährigen Bestehens des St. Sebastianus Schützenvereins in die alte Heimat zu locken. „Wir wollten bei unserem Schützenfest wegen des Jubiläums einige Dinge größer aufziehen als sonst“, erklärt Petersen. „Und als wir über das Programm sprachen sagte einer ‚Heino‘. Unsere erste Reaktion war: ‚Der kommt doch nicht.‘ Aber wir haben dann doch einfach mal angefragt.“ Zwei Stunden später lag per Email die Zusage des 84-Jährigen vor.

Dass Heinos Musik das generationenübergreifende Tauglichkeitsprädikat besitzt, bewies er in seinem einstündigen Programm mit Hits aus seiner inzwischen 65 Jahre währenden Sangeskarriere. Zu „Blau, blau, blau blüht der Enzian“, „Die schwarze Barbara“, „Caramba, Karacho ein Whisky“ oder „E Viva Espana“ zogen die Jüngeren, vielfach mit einer Heino-typischen Sonnenbrille auf der Nase per Polonaise durch Zelt, während die mittlere Generation sich im Discofox übte und die Älteren an ihrem Platz mitklatschten und mitsangen.

Vor seinem zweiten Oberbilker Schützenkonzert, Heino war bereits 1987 während der Bundesgartenschau in seinem Heimatort anlässlich des Schützenfestes aufgetreten, wusste niemand so genau, was auf der Bühne passieren würde. „Heino ist ein Überraschungspaket. Er kann ja von ‚Blau blüht der Enzian‘, über seine Coverversionen von ‚Junge‘ von den Ärzten oder jetzt auch einen der Ballermann-Songs bringen“, so Petersen. Heino hatte sich dann für seine eigenen Klassiker entschieden – und damit offensichtlich den Geschmack des Publikums getroffen.