Himmelgeister Deich: Gesucht wird der beste Hochwasserschutz
Pläne für den dritten Abschnitt des neuen Deiches sind fertig. In Sicht: ein Kompromiss.
Düsseldorf. Wenn in Himmelgeist der Deich bricht, dann stehen Itter und große Teile von Holthausen unter Wasser. Eine erschreckende Aussicht, an die niemand an diesem Mittwochabend denken wollte. Zum wiederholten Mal wurden in der Hauptschule Itterstraße die Pläne für den Himmelgeister Deich vorgestellt. Diesmal ging es um den dritten Abschnitt, den eher ländlichen Bereich jenseits der Nikolausstraße an der Himmelgeister Landstraße. Derzeit wird er durch einen kleinen Erddeich geschützt, der aber für die heutigen Richtlinien viel zu niedrig ist. Er müsste um mindestens 1,65 Meter aufgestockt werden.
Um die beste Lösung zu finden, haben die Planer fünf Varianten durchgespielt, davon drei als reinen Erddeich. Der Nachteil dieser Lösungen: Den Anwohnern würde nicht nur die Aussicht auf den Rhein verbaut, sondern der höhere Deich benötigt aus Stabilitätsgründen auch einen viel breiteren Fuß, wodurch dem Fluss viel Überflutungsraum genommen wird. „Das wird von der Bezirksregierung nicht genehmigt, es sei denn, in unmittelbarer Nähe wird neuer Überflutungsraum geschaffen“, erklärt Kornelia Keilig vom Stadtentwässerungsbetrieb.
Die platzsparendste Lösung wäre eine Hochwassermauer mit mobilen Elementen. Sie würde auch den Ideen der Anwohner am meisten entgegen kommen. Der Nachteil: Sie ist zu teuer und erheblich labiler als ein Erddeich.
Deshalb soll nun auf der Basis eines Kompromisses weiter geplant werden: Auf der platzsparendsten Trasse entsteht entlang der Bebauung ein niedriger Erddeich (nur 20 Zentimeter höher als der alte) und wird bei Hochwasser durch mobile Elemente aufgestockt. Erst jenseits der Bebauung folgt ein breiterer Erddeich.
Die anwesenden Bürger nahmen den Kompromiss zufrieden zur Kenntnis. Zumal ihre Forderung nach freier Sicht auf den Rhein erfüllt wurde. Zufrieden zeigten sie sich auch über die geplante Wegeführung. Denn der viel benutzte Fuß- und Radweg soll von der Deichkrone an den Deichfuß an der Rheinseite verlegt werden. Auf der Landseite des Deiches wird zwar ein Deichverteidigungsweg angelegt, der ist aber für die Öffentlichkeit gesperrt und damit bleibt die Privatsphäre der Gärten bewahrt.
Gefragt wurde auch nach der Lagerung der mobilen Elemente. Bisher werden alle Teile in einem zentralen Lager im Norden untergebracht. Doch das ist zu klein und marode. „Wir suchen noch nach einer dauerhaften Lösung“, sagt Kristian Lütz vom Stadtentwässerungsamt.