Flughafen Düsseldorf IHK-Geschäftsführer Siepmann: „Die Stadt muss ihren Einfluss behalten“

Industrie- und Handelskammer und die Gewerkschaft Verdi warnen vor einem Verkauf.

 IHK-Geschäftsführer Udo Siepmann: Flughafen braucht den Rückhalt der Stadt. Archiv-Foto: JM

IHK-Geschäftsführer Udo Siepmann: Flughafen braucht den Rückhalt der Stadt. Archiv-Foto: JM

Düsseldorf. IHK und Verdi warnen vor dem Verkauf des Flughafenanteils. Während das bei der Gewerkschaft nicht überrascht, lässt zumindest die Aussage der Kammer aufhorchen. Denn Hauptgeschäftsführer Udo Siepmann sagt grundsätzlich: „Im Kern sind wir schon für Privatisierung.“ Beim Flughafen liege die Sache aber anders.

„Die Stadt hat ein Stück weit Einfluss auf die betriebswirtschaftliche Gestaltung.“ Und die sei wichtig mit Blick auf die so genannte Umwegrendite. Hierbei handelt es sich um jene wirtschaftlichen Effekte, die zwar vom Airport ausgehen, aber in einem anderen Unternehmen erwirtschaftet werden. Hotels beispielsweise, die von Fluggästen profitieren, Taxifahrer und viele mehr. Auch die Steuereinnahmen spielen dabei eine Rolle. Der Flughafen selbst spricht von einer jährlichen Steuerleistung in Höhe von fast 850 Millionen Euro, anteilig davon 115 Millionen für die Gemeinden.

Siepmann spricht in diesem Zusammenhang von einer „Interessenbindung an eine solche Infrastruktureinrichtung“. Vereinfacht ausgedrückt: Die Stadt hat weiter Einfluss auf die gesamten Rahmenbedingungen. Und auch bei politischen Entscheidungen wie jetzt bei der Kapazitätserweiterung sei das Interesse der Stadt wichtig. „Da braucht der Flughafen den unbedingten Rückhalt der Kommune.“

Ähnlich argumentiert Peter Büddicker, bei Verdi zuständig für den Bereich Verkehr. „Die Stadt muss sich fragen, ob sie ihre Kontrolle über unternehmerische Entscheidungen aufgeben möchte.“ Und den Verzicht auf einen regelmäßig nicht unerheblichen Jahresüberschuss. „Der Flughafen ist schließlich kein Unternehmen, das in die Verlustzone abzurutschen droht.“

Und natürlich würden erhebliche Probleme auf die Beschäftigten zukommen, wenn sie, bei einer Privatisierung, nicht mehr nach TVöD bezahlt würden. „Die Tarifverträge sind mit dem kommunalen Arbeitgeber gemacht. Natürlich wäre das ein Problem.“