Angelsport Immer mehr Düsseldorfer sagen "Petri Heil!"

Die Zahl der Landeshauptstädter, die Angeln lernen wollen, steigt an. Schulungen bereiten auf die Prüfung vor.

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Düsseldorf. Seit fünf Jahren sind Jürgen Drückler und Wolfgang Zachary ein eingespieltes Team. An diesem Abend stehen beide im Veranstaltungsraum des Anglervereins „Petri Heil“ in Wersten. Drückler und Zachary sind Vorstandsmitglieder des Rheinischen Fischereiverbandes. Gemeinsam leiten sie den letzten Lehrgangstermin zur Vorbereitung auf die Fischerprüfung. Der Raum ist gut gefüllt. Knapp über 40 Personen, größtenteils männlich, haben im Saal Platz gefunden und lauschen den theoretischen Ausführungen von Jürgen Drückler: „Was ist ein Altwasser? Wozu dient die Fangstatistik? Wann laicht der Zander?“

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Insgesamt 333 Fragen und die dazugehörigen Antworten geht Drückler an diesem Abend mit den Prüflingen durch. Es herrscht eine konzentrierte Stimmung. Viele Lehrgangsteilnehmer machen sich Notizen oder kreuzen die richtigen Antworten in ihren Übungsheften an.

Die Prüfungsinhalte sind in Nordrhein-Westfalen einheitlich durch das Landesfischereigesetz geregelt. Für die Vorbereitung sieht der Rheinische Fischereiverband fünf Theorie- und zwei Praxistermine vor.

„Das ist auch notwendig“, findet Wolfgang Zachary. „Angeln ist ein komplexes Thema, da reicht es nicht, einfach die Angelrute zu schwingen.“ Trotz der Anforderungen beträgt die Durchfallquote lediglich fünf Prozent. „Das spricht auch für unsere Ausbildung“, betont Zachary stolz.

Seit ungefähr drei Jahren beobachten Drückler und Zachary ein gesteigertes Interesse an dem Vorbereitungskurs, welcher viermal im Jahr angeboten wird. Pro Lehrgang ist die Teilnehmerzahl auf 50 begrenzt. Mittlerweile sind die Kurse oft ausgebucht. Woher die aktuelle Begeisterung für das Angeln kommt, darüber können Drückler und Zachary nur rätseln: „Vielleicht ist es die Sehnsucht nach der Natur“, vermutet Zachary.

Ramona Lemke ist eine von zwei weiblichen Teilnehmern des Abends. „Mein Freund hat ebenfalls einen Fischereischein. Durch ihn bin ich zum Angeln gekommen“, erzählt die Auszubildende. Über Ostern wollten die beiden zum Edersee nach Hessen fahren.

Marcel Petzold hingegen hatte andere Motive, sich anzumelden: „Ich finde es spannend, die heimische Flora und Fauna kennenzulernen. Außerdem leistet Angeln durch die Verringerung übermäßiger Fischbestände einen Beitrag zum Umweltschutz“, sagt der Vertriebler.

Die Ablegung der Fischereiprüfung befähigt aber nicht automatisch zum Fischen. Lediglich an ausgewiesenen Gewässern und nur mit einem Erlaubnisschein, den man käuflich erwerben muss, ist das Angeln gestattet. „Aufgrund seiner guten Wasserqualität ist besonders der Rhein unter Anglern beliebt. Aber auch Ruhr und Erft sind zum Angeln zugelassen und sehr populär“, verrät Zachary.

Der nächste Vorbereitungslehrgang zur Fischerprüfung startet übrigens im Mai. Die Hälfte der freien Plätze ist bereits belegt.