Ingenhoven schlägt spektakuläres Bauprojekt im Düsseldorfer Medienhafen vor
Die Landzungen im Hafen sollen verbunden, die Kesselstraße mit einem Pier verlängert werden. Die Idee des Architekten Christoph Ingenhoven wird jetzt der Politik vorgelegt.
Düsseldorf. Mit einem spektakulären Bauprojekt soll der Hafen an Aufenthaltsqualität gewinnen — und Geld verdient werden, soll natürlich auch. OB Thomas Geisel verkündete am Mittwoch beim Immobiliendialog im Rathaus, was Stararchitekt Christoph Ingenhoven gemeinsam mit den Neuss Düsseldorfer Häfen vorschlägt:
Die noch nicht entwickelte und unmittelbar an den Medienhafen grenzende Landzunge Kesselstraße soll mit einem auf Pfählen stehenden Pier verlängert werden. Er denkt an eine hafentypische Bebauung mit langgestreckten Gebäuden, in die Hotels, Gastronomie und Büros einziehen könnten. Wohnen ist auf der Kesselstraße ausgeschlossen, das hat die Stadt den Hafenbetrieben garantiert, die somit keine Klagen wegen Geruchs- oder Lärmbelästigung fürchten müssen.
Zudem sollen über diese im Wasser stehende Insel Brücken zu den beiden benachbarten Landzungen Weizenmühlenstraße und Speditionstraße mit dem Hyatt an der Spitze geschlagen werden. So könnte fortgesetzt werden, was mit der Brücke von der Kaistraße zum Hyatt begonnen wurde — eine Brücke, die nicht nur den Hafen besser erschließt, sondern auch Aufenthaltsqualität bietet.
Die zu bebauende Wasserfläche gehört übrigens den Neuss Düsseldorfer Häfen. Laut WZ-Informationen wird zurzeit ermittelt, welchen Wert dieses Grundstück im Wasser hat. Experten gehen von einem zweistelligen Millionenbetrag aus. Gebaut werden soll 2022.
Gleichzeitig soll auch ein städtebaulicher Wettbewerb für die Kesselstraße angestoßen werden. Der Politik werden beide Vorhaben zunächst in der Bezirksvertretung 3 am 5. Dezember vorgelegt, dort könnte dann zunächst eine Bürgerbeteiligung beschlossen werden. Ausdrücklich sollen laut Stadt auch Einzelinteressen wie die des Rudervereins Germania 1904 berücksichtigt werden, dessen Mitglieder dort ihre Boote lagern und zu Wasser lassen.
„Der Stadt geht es bei der Entwicklung der Kesselstraße um die Weichenstellung zu einer attraktiven Gewerbeentwicklung mit mehr Stadt- und Lebensqualität, Freiräumen, Verbindungswegen, mehr Offenheit — auch in der räumlichen Dimension als Ort für alle, die Anlieger, aber auch die Besucher“, so Planungs- und Mobilitätsdezernentin Cornelia Zuschke.
Euphorisch reagiert der Vorsitzende des Planungsausschusses Alexander Fils auf die Pläne. Für einen „Geniestreich“ hält er die Ingenhoven-Idee einen Pier mit Gebäuden ins Wasser zu stellen. Zum Brückenschlag sagt er, dass er froh sei, dass diese viele Jahre alte Idee nun in einen konkreten Vorschlag mündet. „So würde ein Rundumlauf über die Hafenfinger möglich. Eine absolute Aufwertung für den Hafen.“ Für die Kesselstraße wünscht er sich allerdings, dass nicht alles mit Büros zugebaut wird und „auch ein wenig Luft bleibt und damit Aufenthaltsqualität entsteht“.