Düsseldorf Abriss: Was kommt nach den Fashionhäusern in Stockum?
Ein erstes öffentliches Workshop-Verfahren soll Bürger informieren und ihre Vorstellungen in die Planung einbeziehen.
Düsseldorf. Seit 1988 waren die Fashionhäuser an der Danziger Straße ein Ort für Mode und Fachhandel. Hier fand man die Showrooms von zahlreichen Designern. Doch nun haben die Bauten auf dem 22.000 Quadratmeter großen Grundstück in Stockum ausgedient. Sie sollen abgerissen werden und einem neuen Konzept weichen. Dieses Vorhaben von Stadt und Eigentümern hat sich in der Nachbarschaft schnell herumgesprochen und für reichlich Unmut gesorgt. Entschieden ist jedoch noch nichts, wie einige Anwohner es befürchteten.
Stattdessen sollen sie in den Prozess einbezogen werden. Eigentümer, Architekten und die Stadt luden deshalb jetzt zu einem ersten Bürgerworkshop. Leicht hatten es die Gastgeber nicht, denn hunderte Bürger waren der Einladung gefolgt und hielten ihre Kritik und ihre Sorgen über das Bauvorhaben nicht zurück. Baudezernentin Cornelia Zuschke zeigte Verständnis für die Skepsis der Bürger und versicherte ihnen, dass man sich noch ganz am Anfang der Planungen befinde: „Ich verstehe gut, dass sich die Menschen hier ein Leben aufgebaut haben, ein Haus gekauft oder gebaut haben und sie verunsichert sind, wenn in der Nachbarschaft auf einmal etwas in Bewegung kommt. Deshalb wollen wir mit den Bürgern gemeinsam herausfinden, was an dieser Stelle entstehen könnte.“
Bisher stehe lediglich fest, dass die Gebäude abgerissen werden und etwas Neues entstehen soll. Eine Umgestaltung oder Veränderung der beiden Fashionhäuser wäre sehr viel kostspieliger als ein Neubau. Viele der anwesenden Bürger sähen es jedoch am liebsten, wenn an der Danziger Straße entweder gar nichts passierte oder das Grundstück wieder zu Kleingartensiedlungen würde, wie es einst der Fall war.
Die Stadt betont jedoch, dass man der hohen Nachfrage nach Wohnraum gerecht werden müsse. So sollen hier möglichst viele Wohnungen entstehen. Das Ziel: Ein hochwertiges nutzungsgemischtes Wohnquartier entstehen zu lassen. „Der Schwerpunkt wird auf dem Wohnaspekt liegen. Hinzu kämen verschiedene Möglichkeiten für eine ergänzende Nutzung, wie etwa ein Kindergarten, Büroflächen oder Gastronomie“, sagte Claudius A. Meyer von der CR Immobilien GmbH, die seit einem Jahr Miteigentümer der Immobilie ist. „Wir werden die Vorstellungen der Bürger berücksichtigen und in die Planung einbeziehen. Nach der Vorstellung der Ergebnisse im September beginnt die Bauleitplanung und die Politik wird über die Pläne entscheiden. Es ist also noch nichts in Stein gemeißelt“, sagte Cornelia Zuschke.