Düsseldorf Ingenhoven-Tal: Politiker fordern neue Ansichten
Nach dem WZ-Bericht zu Änderungen bei der Fassadenbegrünung wollen die Parteien wissen, wie der Neubau wirklich aussehen soll.
Düsseldorf. Nach dem WZ-Bericht von Freitag darüber, dass das geplante Ingenhoven-Tal (zwischen Schauspielhaus und Schadowstraße) nicht so aussehen wird wie auf den bisher bekannten Visualisierungen, fordern Politiker im Rathaus nun neue Ansichten. Dabei geht es vor allem um die begrünte Fassade: In den bisherigen Ansichten sind durchgehende Hainbuchhecken zu sehen. Tatsächlich aber sollen sie oberhalb der zweiten Etage gar nicht durchgängig sein: Dort ist jetzt von einem „Schachbrettmuster“ die Rede — einzelne Bereiche sollen nicht bepflanzt werden, damit Tageslicht in die dort geplanten Büros kommen kann.
„Das ist wie bei den Libeskind-Bauten: Erst werden schöne Bildchen mit viel Grün gezeigt, und dann sieht alles doch ganz anders aus“, schimpft Norbert Czerwinski von den Grünen. Es sei auch nicht nachvollziehbar, warum die Hecken für Büros unterbrochen werden sollen, zuvor aber Wohnen an dieser Stelle verworfen wurde mit dem Hinweis, die Fassade müsse durchgängig begrünt sein. „Das ist unlogisch, da werden wir nachhaken.“
SPD-Fraktionschef Markus Raub fordert neue und detaillierte Ansichten: „Ich möchte genau wissen, wie das aussehen soll.“ Auch er verweist auf die Libeskind-Bauten, bei denen die Gebäudeeinschnitte zur Hofgartenseite längst nicht so grün sind wie in den ersten Visualisierungen. „So etwas sollte nicht noch einmal passieren.“
„Wenn die Bepflanzung nicht gut funktioniert, ist das Gebäude zu groß“, meint FDP-Kollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Hintergrund: Der Neubau entlang der Schadowstraße soll bis zu 28 Meter hoch werden, zwei Meter mehr als der Libeskind-Bau. „Die Gretchenfrage ist deshalb, ob die Begrünung funktioniert.“ Daher habe die FDP auch eine Anfrage in der Bezirksvertretung 1 gestellt: Dort fordern die Liberalen neue Infos und aussagekräftige Ansichten.
Unklar ist derweil auch, wie die Tröge wirken werden, in denen die Hainbuchhecken gepflanzt werden. Sie sollen zwischen 50 und 60 Zentimeter hoch sein. Andreas Hartnigk von der CDU sieht da freilich kein entscheidendes Problem. Er betont: „Das Projekt im Ganzen ist wie ein Sechser im Lotto.“ Die Detailfragen würden sich lösen lassen.