Umwelt Initiative sammelt säckeweise Silvestermüll am Rhein in Düsseldorf

Düsseldorf · Über 50 Freiwillige sammeln 300 Kilogramm Silvestermüll an den Grünflächen am Rhein in Düsseldorf. Die kleinen Plastikteile stellen ein besonderes Problem dar.

Viktoria Blocksdorf (vorne) mit einer Tüte voller alter Raketen und weiteren Teilnehmern unter der Oberkasseler Brücke.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

So schön das Feuerwerk zu Silvester sein mag, auch Tage später sind die Nebenwirkungen immer noch deutlich sichtbar. Vor allem kleine Teile von Plastik- und Papierhülsen für Kracher und Raketen sind noch auf den Straßen sichtbar und verschmutzen das Rheinufer, obwohl beim Großeinsatz der Awista am Neujahrstag schon bis zu 100 Kubikmeter Müll eingesammelt wurden. Das Ausmaß zeigte am Sonntag die Aktion einer Initiative am Rhein, die dort säckeweise Silvestermüll zusammentrug.

50 Freiwillige hatten sich auf der linken Rheinseite unter der Oberkasseler Brücke versammelt. Veranstalter „Blockblocks Rhein Cleanup“ gab dort Müllsäcke, Handschuhe und Greifhaken aus. Dann strömten die Helfer auf Gruppen verteilt auf die Wiesen an der Brücke aus.

Die kleinen Plastikteile stellen ein besonderes Problem dar

Initiiert wurde die Aktion im Sommer 2018 von Viktoria Blocksdorf und findet seitdem monatlich statt. Anfang Januar war nun besonders viel zu tun. Einen Vorwurf machen will sie den städtischen Reinigungskräften aber nicht: „Der größte Teil wird ja direkt an Neujahr entfernt. Die kleinen Plastikteile müssen aber händisch eingesammelt werden, und das kann die Awista leider auch nicht leisten.“ Gerade diese kleinen Hülsen von Böllern, die im Rasen liegen bleiben, sind aber ein großes Problem für Flora und Fauna. Sie benötigen mehrere Jahrhunderte, um sich zu  zersetzen, werden von den dort grasenden Schafen gefressen, oder fließen über den Rhein in die Nordsee.

Angesichts dieser Auswirkungen kommen manche Freiwillige auch von weiter her, um mitzuhelfen. Die 23-jährige Elisa Walther ist aus Bergisch Gladbach angereist, und engagiert sich oft bei Mitmachaktionen in Köln und Düsseldorf. Sie will nicht nur Gutes tun, sondern hat auch Spaß an der Routinearbeit: „Man ist draußen und bleibt in Bewegung.“

Die ersten Helfer kamen bereits nach wenigen Minuten mit vollen Säcken zum Stand zurück. Nach insgesamt zwei Stunden Arbeit kamen 30 Mülltüten mit rund 320 Kilogramm Gewicht zusammen; davon seien 80 Prozent Böller und anderer Silvestermüll gewesen, wie Viktoria Blocksdorf schätzt. Sie hofft, dass ihre Aktion bewusst macht, dass die Raketen nicht verschwinden, sobald sie abgeschossen werden: „Man will den Leuten ja nichts verbieten, aber ich hoffe, dass sie sich der Konsequenzen bewusster werden und freiwillig weniger Raketen abschießen.“