Stadtteile Worauf der Bezirksbürgermeister für die Stadtteile im Norden hofft
Düsseldorf · Ob Kaiserswerther Markt oder Feuerwache. Im Norden kommen einige Projekte nicht voran. Im Frühjahr soll wenigstens die Sporthalle eröffnen.
Der Bezirk 5 mit den Stadtteilen Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Kalkum und Wittlaer ist der flächenmäßig größte in der Stadt. Und hat im Prinzip eine CDU-Mehrheit, wenn mit Ulrich Decker auch ein Bezirksvertreter nicht an Fraktionssitzungen teilnimmt. Trotzdem kommen einige Projekte seit vielen Jahren nicht voran: die Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes, der dringend notwendige Umzug der Kaiserswerther Feuerwache. Auch der ständige Ärger mit der verspäteten U79 scheint eine nicht enden wollende Geschichte zu sein. Und auch beim Schloss Kalkum droht ein erneuter Stillstand. Im Gespräch mit der WZ erklärte Bezirksbürgermeister Stefan Golißa, warum es an vielen Stellen hakt. Er ist aber zuversichtlich, dass einige der Projekte in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden können.
Wenn man in Kaiserswerth den Spruch „schnell wie die Feuerwehr“ benutzt, kann das durchaus sarkastisch gemeint sein. Denn seit vielen Jahren ist bekannt, dass die alte Wache an der Friedrich-von-Spee-Straße eine Zumutung ist. Die Feuerwehrleute, darunter auch Frauen, können sich in dem alten Gebäude nach Einsätzen nicht einmal duschen und umziehen. Die erforderlichen Mittel für einen Umbau sollten 2019 schon fließen. Doch dann kam die Kehrtwende. Nun soll die Wache an die Niederrheinstraße neben dem Kreisverkehr gebaut werden.
„Ich halte den Standort für den besten. Er ist einfach hervorragend angebunden“, so die Überzeugung des Bezirksbürgermeisters. Allerdings muss die gesamte Planung jetzt neu beginnen: „Auch die bereitgestellten Mittel können nicht so einfach umgeschichtet werden.“ Er hofft, dass schon bald die erste Bürgerbeteiligung stattfinden kann: „Ich befürchte aber, dass es Widerstand von den Bewohnern an der Kittelbachstraße geben könnte.“
Schon mehrere Bürgerversammlungen hat es in den vergangenen Jahren zur Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes gegeben. Passiert ist bis heute wenig: „Die Bürger verstehen nicht mehr, warum das so lange dauert.“ Allerdings soll es noch im ersten Quartal ein Treffen mit allen Beteiligten geben. Streitpunkt ist vor allem der Verkehr in dem historischen Ortskern. Als es um die Zuschüsse vom Land ging, hatte der zuständige Staatssekretär angekündigt, dass er keinen Parkplatz finanzieren werde. „Aber er hat auch nicht gesagt, dass alle Autos verschwinden sollen. Wir müssen einen Kompromiss finden“, sagt Golißa.
Sollte es dann erneut Widerstände der Anwohner geben, könnte das Projekt am Ende komplett scheitern. Vor allem die Hausbesitzer rund um den Kaiserswerther Markt befürchten, dass hohe Anliegerbeiträge auf sie zukommen könnten.
Drittes Dauerthema in Kaiserswerth ist der Supermarkt, der auf dem Dreiecksparkplatz gebaut werden soll. Hier ist der Bezirksbürgermeister zuversichtlich, dass es 2020 voran gehen könnte: „Der städtebauliche Vertrag ist fast durch. Es geht nur noch um einige Kleinigkeiten.“ Golißa hofft, dass auch diese letzten Hürden in den nächsten Monaten überwunden werden können.
Bauchschmerzen hat der CDU-Politiker auch bei der geplanten Brücke am Freiligrathplatz für die neue Linie U81 zum Flughafen. Ihm wäre es lieber gewesen, man hätte die Strecke schon vom Hauptbahnhof aus unterirdisch geführt. Ob sie überhaupt gebaut wird, hängt davon ab, ob eine Klage des Bürger- und Heimatvereins Lohausen gegen das Projekt erfolgreich ist: „Zumindest bis zu der Entscheidung sollte die Stadt alle vorbereitenden Arbeiten einstellen.“
Bauchschmerzen macht ihm vor allem die Tatsache, dass die Gleise zwischen Freiligrathplatz und Lohausen während der Brückenbauarbeiten nur einspurig genutzt werden: „Das wird auf der Linie U79 für Chaos sorgen.“ Die sei ohnehin schon völlig überlastet: „Und dass, obwohl es eine der wenigen lukrativen Linien der Rheinbahn ist.“
Auf ein Ereignis freut sich der Bezirksbürgermeister schon: „Im März oder April wird die Dreifachturnhalle an der Grundschule in Wittlaer eröl´ffnet.“ Nach vielen Jahren Planung: „Die Kinder, die dort damals zur Schule gingen, machen jetzt bald Abitur.“