Düsseldorf-Heerdt Internationale Treff: Seit 30 Jahren eine erste Anlaufstelle für die Bürger

Der Internationale Treff Schiessstraße feierte sein 30-jähriges Bestehen mit Film, Foto und Musik.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Necla bereitete acht Stunden lang das Essen für das große Fest zum 30-jährigen Bestehen des Internationalen Treffs an der Schiessstraße vor. Sie hat gebacken, gekocht, dekoriert und mit Sebastian und Meslihan auf einer langen Theke die Köstlichkeiten aufgebaut. Die Jugendlichen machten Musik, die Arbeitskreise für Film und Foto schmückten die Wände. Es sollte alles schön sein für die große Geburtstagsfete. Alle Aktiven waren aufgeregt, allen voran die Leiterin Iris Riechel, die nun die Politiker, den Pfarrer, die Eltern und Kinder begrüßte.

Die schönsten Worte kamen von Jugendamtsleiter Johannes Horn, der die Entwicklung dieses Nachbarschaftstreffs in eine Begegnungsstätte für Jung und Alt jahrzehntelang begleitet hat. Die Einrichtung läuft über die Kinder- und Jugendförderung, aber es ist auch ein Treffpunkt für ehemalige Kinder und Jugendliche, die als Erwachsene der Einrichtung treu geblieben sind. Horn meinte, hier in Heerdt habe Düsseldorf Weltrang. Wörtlich sagte er: „Kommen Sie weiterhin hierher. Sie werden herzlich willkommen sein.“

Die Einrichtung Schiessstraße ging wie alles in Heerdt aus einer Bürgerinitiative hervor. Am Anfang war es eine lose Verbindung. Daraus wurde eine Art Bürgerhaus, mit gemütlichen Räumen und einem leicht verwilderten Außengelände, wie Alteingesessene berichten. Als die Stadt die Einrichtung 1986 übernahm, sorgte sie für eine große, überdachte Außenterrasse.

Die Einrichtung hat eine Besonderheit. Sie wird in all den Jahren ihres Bestehens von den Bewohnern der Hansaallee und der Grünau angesteuert. Anfangs waren das Griechen, in der zweiten Phase sind es Türken, denn die Hansaallee hat eine große türkische Gemeinde. Es war die Zeit, als Heerdt noch ein großes Industriegebiet hatte und die Einwanderer dort als Arbeitskräfte willkommen waren.

Nach Auskunft des Mitarbeiters Dirk Kemper stand die Einrichtung über all die Jahre hinweg den Bürgern und Zugereisten mit Rat und Tat zur Seite, beantwortete Fragen oder löste Probleme zur Rente oder zum Bafög. „Wir waren und sind noch immer die erste Anlaufstelle“, sagt Kemper.

Zur Eröffnung kamen denn auch nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Oma und Opa. Es gibt zwei türkische Frauengruppen, die sich im Gesprächscafé treffen. Über diese Frauen kommen immer wieder junge Menschen hinzu.

Die Schiessstraße betreibt wochentags ab 14 Uhr Hausaufgabenbetreuung. Sie wirkt mit bei den offenen Betreuungsangeboten in der Grundschule Wickratherstraße, organisiert den Mittagstisch, fördert die Medienarbeit in einer Foto- und Film-AG und verhilft dem Nachwuchs zu einem Musikprojekt.

Außerdem stimmt sie ihre abendlichen Öffnungszeiten mit denen in der Freizeitstätte Heerdt ab.

Und weil die Ogata die Schüler bis in den Nachmittag hinein beschäftigt, gibt es neuerdings auch an Samstagen in der Schiessstraße oder wahlweise im Rondell Öffnungszeiten, die von den Hauptamtlichen der Schiessstraße durchgeführt werden.