Ja zum marokkanischen Zentrum

Seit Jahren nutzt der Verein Massad As—Salan die Gebäude an der Nürnberger Straße 21 als Gemeindezentrum. Jetzt kann es ausgebaut werden.

Düsseldorf. Drangvolle Enge herrschte beim Freitagsgebet an der Nürnberger Straße 21 — wie jeden Freitag. Deshalb will der marokkanische Verein Massid As-Salan, der das Gelände seit zwei Jahren besitzt, es zu einem Gemeindezentrum ausbauen. Ein Vorhaben mit Hindernissen: Vor neun Monaten war eine entsprechende Bauvoranfrage in der Bezirksvertretung 9 (Benrath/Reisholz) noch wegen fehlender Parkplätze gescheitert. Jetzt wurde nachgebessert — und die Pläne wurden zur Freude des Vereinsvorsitzenden Abdelaaziz Fachrou am Freitag mehrheitlich abgesegnet. Trotz des Protestes der Republikaner und der sogenannten Bürgerbewegung Pro NRW, die im Vorfeld Flugblätter mit antiislamischen Parolen verteilt hatten. Deshalb kontrollierte der städtische Ordnungsdienst die Sitzungsbesucher. Aber alles blieb ruhig.

„Wir haben streng nach Baurecht entschieden — die nun vorgelegten Pläne sind wasserdicht“, sagt Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth. Ursprünglich sollten alle vier Gebäude auf dem Gelände eines ehemaligen Messebauunternehmens erhalten bleiben beziehungsweise durch Neubauten ersetzt werden. Diese Pläne wurden nun so weit modifiziert, dass das Gebäude an der Westseite des Geländes abgerissen wird. Auf ihm sollen die meisten der 58 geforderten Stellplätze entstehen. Das vorhandene, der Straße zugewandte Gebäude, soll für die Verwaltung und die Kinderbetreuung umgebaut werden.

Ebenfalls umgebaut wird das Gebäude im hinteren Bereich des Geländes. Dort sollen künftig Mehrzweckräume, Sporträume, eine Großküche samt Lebensmittellager sowie Lagerräume untergebracht werden.

Komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird die Lagerhalle. Mit rund 2400 Quadratmetern wird er doppelt so groß wie ursprünglich geplant. Er soll die Gebetsräume für Männer (562 Quadratmeter) und Frauen (280 Quadratmeter) aufnehmen, Büros für den Vorstand, Seminarräume sowie Räume für die Jugendförderung. Ein eigener Raum als Cafeteria ist nicht geplant. Der Bau einer Moschee mit Minaretten ist dagegen auf dem Gelände nicht geplant.

Vielmehr will der Verein an diesem Ort ein Zentrum für Begegnung und Kulturangebote aufbauen, das für alle offen ist. „Wir sind ein Haus des Friedens — das sagt schon unser Name“, betont Fachrou. Ein Schwerpunkt der Arbeit soll die Jugendförderung werden.

„Wir wollen die Kinder von der Straße holen.“ Daher die Sporträume, es soll aber auch Gesundheits- und Berufsberatung geben. Und zwar nicht nur für junge Marokkaner. „Wir wären froh, wenn auch Jugendliche anderer Nationen zu uns fänden, dann könnten wir einen echten Beitrag zur Integration leisten“, so Fachrou. Veranstaltungen mit Dialogen zwischen Religionen sollen das Angebot ergänzen.