Jan-Wellem-Feier zum 350. Geburtstag: Haus Wittelsbach gratulierte
Düsseldorf. Neben Kardinal Meisner kam auch ein Nachfahr des Kurfürsten aus Bayern.
Düsseldorf. Dem Kurfürsten Johann Wilhelm dürften die Feier seines 350. Geburtstages am Samstag gefallen haben. Eine Festmesse in der Hofkirche St. Andreas, zelebriert vom Kölner Erzbischof Kardinal Meisner.
Die Eröffnung einer kleinen, aber feinen Ausstellung, ein Empfang beim ersten Bürger der Stadt, Oberbürgermeister Joachim Erwin. Und anschließend ein opulentes Mal mit geladenen Gästen. Wie es damals bei Herrschers üblich war, blieb das Volk zunächst außen vor.
Während Otto Normalbürger von den amtlichen Stadtführern auf Jan Wellems Spuren durch die Altstadt gelotst wurde, durften die geladenen Gäste schon einmal die für die Nacht der Museen im Rathaus aufgebaute Videoinstallation bestaunen, die an Hand vergrößerter Lithografien die Pracht der alten Gemäldegalerie zu neuem Leben erweckte.
Gekommen war eine kulturlastige Gästeschar: Drei Generationen Kulturdezernenten waren darunter - von Bernd Dieckmann über Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff bis zu Hans-Georg Lohe - sowie zahlreiche Kulturpolitiker.
Gefreut haben dürfte den barocken Kurfürsten auf seiner Wolke auch, dass sein Nach-Nachfahr aus einer entfernten Seitenlinie, der Herzog Franz von Bayern, zum Geburtstagsfest von der Isar an den Rhein gereist war.
"Ich fühle mich Johann Wilhelm sehr verbunden, schließlich haben wir ihm unsere Gemäldesammlung zu verdanken", gestand der amtierende Chef des Hauses Wittelsbach der WZ. "Und ich liebe die Kunst genauso wie er. Das liegt wohl in den Genen." Diese Begeisterung führte den bayerischen Herzog übrigens schon häufiger in die Residenzstadt seines Vor-Vorfahren.
"Es ist bewundernswert, was Düsseldorf in schönstem Jan-Wellemschen Sammeleifer an zeitgenössischer Kunst zusammengetragen hat.
Damit hat sich die Stadt ihre ganz Deutschland bedeutsame Position zurückerobert", sagt er in Anspielung auf den Abtransport von Jan Wellems bedeutender Gemäldesammlung nach München. Ab Januar 2009 gibt es in München eine große Schau der Jan-Wellem-Sammlung.