Jazz-Szene sorgt sich um Qualität des Festivals

Viele Künstler bedauern die Trennung von Ali Haurand. Trend zum Event?

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Düsseldorf. In der Jazz-Szene verbreitete sich die Nachricht, dass der international renommierte Ali Haurand nicht mehr künstlerischer Leiter der Jazz Rally ist, wie ein Lauffeuer. Die WZ hatte Freitag exklusiv berichtet, dass sich die Destination Düsseldorf nach elf Jahren von Haurand getrennt hat. Viele Musiker sorgen sich um die Qualität des Festivals, das jedes Jahr zu Pfingsten stattfindet.

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„Ich finde das sehr schade. Ali war für uns immer ein kompetenter Ansprechpartner“, bedauert Gitarrist Andre Krengel die Entscheidung. Von Haurand haben viele der Künstler profitiert: „Mich hat er zum Beispiel zu den Festivals im Ahrtal und nach Viersen eingeladen.“

Bereits in den vergangenen Jahren habe sich der Charakter der Jazz Rally immer mehr verändert: „Das wurde zunehmend zum Event mit sehr merkwürdigen Ideen. Ich sollte beim letzten Mal auf der Terrasse des Monkey’s mediterrane Gitarrenmusik spielen. Das habe ich abgelehnt.“

Kritik an der Jazz Rally kommt auch von Lous Dassen, der legendären Chefin des ehemaligen Dr. Jazz: „Schon in den vergangenen Jahren hatte die Jazz Rally mit der ursprünglichen Idee des Festivals nichts mehr zu tun. Viele Bands, die sich beworben haben, bekamen nicht einmal mehr eine Antwort.“

Hinter den Kulissen gab es zunehmend Diskussionen um die Verpflichtung von Bands zwischen Haurand und der Agentur Schlieter & Friends. Das hat letztlich zur Trennung geführt.