Kaiserswerth: Streit um Grünzug-Ausbau

Rund um die Altstadt soll ein Wanderweg fortgesetzt werden. Anlieger wollen das verhindern.

Düsseldorf. Kaiserswerth liegt eingebettet in die niederrheinische Natur- und Kulturlandschaft. Um diese geografische Lage zu verdeutlichen, ist ein Grünzug in zwei Bauabschnitten geplant, dessen südlicher Teil durch die Wiesen von Kaiserswerth schon fertiggestellt ist.

Nun soll der nördliche Bereich um die Kaiserswerther Altstadt zwischen Klemensbrücke und Herbert-Eulenberg-Weg (Deich) ausgebaut werden. Es geht um einen 500 Meter langen Wanderweg, der auch an der ehemaligen Stadtbefestigungsanlage vorbeiführt. Doch die Offerte an die Allgemeinheit wird von einigen wenigen Anliegern nicht akzeptiert. Es gibt Probleme.

In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 5 (Norden) wies das Gartenamt darauf hin, dass zwei Grundstückseigentümer im Bereich des Gutshofes gegen den geplanten Wanderweg rechtliche Schritte erwägen. Die Pläne seien zwar mehrfach geändert und in Richtung zur Schule verschoben worden, aber ihnen würden die Korrekturen nicht genügen. Eine weitere Verschiebung, so der inzwischen ausgeschiedene Gartenamtschef Manfred Krick, mache aus Gründen der Landschaftsökologie keinen Sinn.

Die Bezirkspolitiker ließen sich von den Einwänden der Grundstücksanlieger, die nicht genannt werden möchten, nicht beeindrucken. Wenn geklagt werde, müssten eben die Gerichte entscheiden, hieß es. Einstimmig wurde die Vorlage beschlossen. Die Idee der FDP, einen Mediator einzuschalten, wurde für gut befunden.

Im Einzelnen ist Folgendes geplant: Das Gartenamt möchte das Gelände herrichten, einen Zaun zu den Nachbarn errichten, die alten Hecken sowie die Bäume und Sträucher erhalten. Wichtig sei es, die Sichtachsen wieder herzustellen, standortgerechte Einzelbäume zu setzen und Wildsträucher zu pflanzen. Darüber hinaus soll die Treppenanlage an der Arnheimer Straße hergestellt und Bänke installiert werden.

Ob der teure Umbau tatsächlich im Sommer verwirklicht werden kann, parallel zu den Bauarbeiten an der alten Bastionsmauer, ist fraglich. Denn die betroffenen Anlieger fürchten Eingriffe in ihre Privatsphäre, vor allem fürchten sie frei herumlaufende Hunde, die in ihre Privatgrundstücke laufen könnten.

Manfred Krick erklärte beim Abschied aus der Stadtverwaltung im WZ-Gespräch: „Die Anlieger meinen, ihre Zustimmung sei nicht relevant. Sie hätten die Vereinbarungen nicht getroffen. Sie möchten den Weg weiter entfernt von ihren Grundstücken haben. Aber wir können die Spaziergänger nicht auf Zickzackwegen laufen lassen.“ Kaiserswerther wie Armin Mahn sind der Meinung, der Grünzug müsse endlich fortgesetzt werden.