Kinderkarneval in Düsseldorf: Eltern helfen im Kinderumzug als Ordner

Kindergärten und Schulen präsentierten sich am Samstag als Raupe Nimmersatt, Handys und Bazillen. Der neue Ansatz, dass Eltern als Ordner darauf achten, dass der Zug gut durchkommt, zeigte positive Wirkung.

Die aufwändigen Kostüme zeigen den hohen Stellenwert des Kinderumzugs in Düsseldorf. Die Konkordiaschule zum Beispiel hatte sich das Thema Wetter ausgesucht und war mit Sonnen im Gesicht, Wolken als Requisiten und einem großen Regenbogen unterwegs.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Welchen Stellenwert der Kinderumzug im Düsseldorfer Karneval genießt, hat sich am Samstag an den Kostümen der Teilnehmer gezeigt. Sie haben erkennbar viele Stunden in ihre Verkleidungen gesteckt, um in ihren Gruppen die Zuschauer am Rand zu beeindrucken. Die Konkordiaschule zum Beispiel hatte sich das Thema Wetter ausgesucht und war mit Sonnen im Gesicht, Wolken als Requisiten und einem großen Regenbogen unterwegs.

Die Teilnehmer von der Rolandschule schmückten sich mit Smartphone-Displays, um ein Zeichen gegen den Handywahn zu setzen. Die KGS Florensstraße trug Bazillenkostüme, die Kinder und Lehrer von der Paul-Klee-Schule kamen als Bergische Löwen, und die Paulusschule brachte eine ganze Unterwasserwelt auf die Straßen. Haupt- und Ehrenamtler des Regenbogenlands sowie des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensts verteilten grüne Bänder als Zeichen der Solidarität und informierten zugleich über ihre Arbeit.

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Warum der Zug des jecken und kreativen Nachwuchses mit jedem Jahr noch beliebter wird, zeigte sich auch am Samstag. Kinder können ihn entspannt anschauen und kriegen (mehr als) genug Kamelle ab. Im Zug gibt es keine hohen Wagen, sondern maximal Handwagen mit einem kleineren Motiv darauf. Es gibt kaum Zäune, die Teilnehmer werfen die Kamelle oft direkt in die Hände und Beutel der Kinder oder nach unten, damit keine harten Gegenstände auf die kleinen Köpfe prasseln.

Ein Problem, das sich im vergangenen Jahr andeutete, scheint das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) in den Griff bekommen zu haben. So wie die Zahl der Zuschauer wuchs, so drängten auch zunehmend Kinder in die Mitte der Straße. Das bremste den Zug, mal entstanden Lücken, dann wieder mussten Teilnehmer rennen, um den Anschluss zu schaffen. Deshalb hat das CC vorgegeben, dass pro 20 Kinder ein Elternteil als Ordner mitgeht. Diese Begleiter mit den gelben Westen achteten darauf, dass die Besucher weit genug zurückblieben und das Ganze gleichmäßig fließen konnte. Die Strecke auf der Königsallee absolvierte der Zug daher in gut 75 Minuten.

Mindestens musikalisch haben die Zuschauer auch schon einen Eindruck vom Rosenmontag bekommen. Im Zug waren einige Kapellen (unter anderem aus der Schweiz) unterwegs, die mit ihren Liedern für eine gute Kulisse sorgten. Das half auch angesichts des immer mal wieder auftauchenden Nieselregens, in guter Stimmung zu bleiben.

Der Samstag bedeutete letztlich doppelte Nachwuchsarbeit. Zum einen, weil er Kindern das besondere Erlebnis beschert, in einem Zug dabei zu sein. Zum anderen, weil viele Vereine, Musik- und Tanzgruppen zeigten, dass das auch im restlichen Jahr möglich ist.