Kochduell: Jäger kochen um die Wette

Zwei Teams brachten im Paulushaus in Itter selbst gejagtes Fleisch auf den Herd.

Düsseldorf. Reh aus Duisburg, Fasan aus Neuss und Hirsch aus der Eifel. Beim Kochduell der Bläserkorps Waidmannsheil Düsseldorf-Zeppenheim und Hegering Kaarst kam am Wochenende nur selbst gejagtes Fleisch auf den Teller.

Vor drei Jahren gewannen die Kaarster das erste Duell am Herd, das aus einem gemeinsam besuchten Kochkurs entstand. Jetzt kämpfen die Zeppenheimer in Düsseldorf um den Ausgleich.

In der Küche der Seniorenresidenz Paulushaus Itter, in der Chefkoch Gunnar Ziems sonst täglich für 160 Bewohner kocht, herrscht entspannte Stimmung. Kastanien und Datteln werden gehackt, Orangen von ihrer Schale befreit und Rehrücken in Speck gewickelt.

Vergessen ist der Wettbewerb trotz aller Freundschaft nicht. Bruno Urbach vom Zeppenheimer Team und Hausherr im Paulushaus stellt klar: „Beim letzten Mal hat uns der Nachtisch das Genick gebrochen, heute wollen wir natürlich gewinnen!“

Es geht ums Kochen, aber auch um Naturverbundenheit und ums Jagen: Für Tina Hahle aus dem Kaarster Team eine untrennbare Angelegenheit. Naturliebe und Fleischzubereitung, meint sie, gehören zusammen: „Mich hat damals das Interesse an der Natur zur Jagd gebracht, zu wissen, wo das Fleisch herkommt und zu wissen da ist nichts an Medikamenten drin, das ist ein gutes Gefühl“, erklärt Hahle, die als Polizistin arbeitet.

Das bestätigt auch Jurymitglied Gerlind Vermeer: „Man sieht es auch an dem aktuellen Pferdefleisch-Skandal — heutzutage können die Transportwege von konventionellem Fleisch kaum noch nachvollzogen werden, bei den Wildtieren weiß ich, wo sie herkommen.“

Beim Anrichten kommt dann neben allem Austausch Bewegung in die Viererteams, schließlich warten neben der vierköpfigen Jury auch dreißig Bewohner des Paulushauses auf die heimischen Spezialitäten. Die Gänge werden aufgetragen und sehen nicht nur nach Profiküche aus, sie schmecken auch so.

Ein knappes Finale zeichnet sich ab, knapp gelingt den Zeppenheimern der Ausgleich, mit 114,65 zu 110,98 Punkten. Bruno Urbach ist zufrieden: „Uns macht Kochen einfach Spaß und wir sind froh, dass wir auch unseren Bewohnern einmal so etwas Außergewöhnliches bieten konnten.“