Düsseldorf Kö-Bogen II: Spatenstich für eines der größten Bauprojekte der Republik

Mit dem begrünten Ingenhoven-Tal entsteht am Gustaf-Gründgens-Platz ein neues Stück Innenstadt.

Spatenstich für den Kö-Bogen: v.l. Richard Pohl (Niederlassungsleiter Hochtief Infrastructures), Peter Knopf (Geschäftsführer Centrum Projektentwicklung), Christoph Ingenhoven (Geschäftsführer Ingenhoven Architects), Thomas Geisel (OB Stadt Düsseldorf), Cornelia Zuschke (Beigeordnete Stadt Düsseldorf), Uwe Reppegather (Geschäftsinhaber Centrum Projektentwicklung)

Foto: C. Kohler/Centrum Gruppe

Düsseldorf. Selten gab es bei einem „Ersten Spatenstich“ so viele euphorische Vorhersagen wie am Donnerstag beim Großprojekt Kö-Bogen II an der Schadowstraße / Gustaf-Gründgens-Platz. Von einem „Geniestreich“ war da die Rede bei Investor Centrum, von einem „in Deutschland derzeit einzigartigen Projekt und einem Quantensprung für Düsseldorf“ bei OB Thomas Geisel. Zehn lange Jahre wird nun schon am zweiten Bauabschnitt Kö-Bogen geplant, Architekt Christoph Ingenhoven datierte seine ersten Planspiele gar auf 1993 zurück.

Planungsdezernentin Cornelia Zuschke stellt sachlicher die städtebauliche Bedeutung des 500-Millionen-Euro-Projekts aus ihrer Sicht heraus: „Es ist eine echtes Statement für die Stadt. Baulich verbindet es auf engstem Raum Solitäre aus der Wirtschaftswunder-Moderne, das Dreischeibenhaus, mit der Nachhaltigkeits-Moderne in Form der begrünten Ingenhoven-Tals.“ Von den Ratspolitikern, die das Projekt jahrelang begleitet und immer wieder korrigiert haben, war am Donnerstag nur FDP-Vize-Fraktionschef Manfred Neuenhaus am Orte des Geschehens. Was ist ihm am wichigsten? „Dass die Innenstadt mit Kö-Bogen I und II neu und für jedermann erlebbar wird, dass es hier urbane Lebensqualität gibt — ohne Eintrittspreise wie in der Elbphilharmonie.“ Teil I mit den Libeskind-Bauten und der neuen Verbindung zum Hofgarten hätten die Düsseldorf bereits, so Neuenhaus, sehr gut angenommen.

Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Projekt::

Am Rande des Gustaf-Gründgens-Platzes werden zwei Bauwerke nach Plänen von Christoph Ingenhoven („Ingenhoven-Tal“) errichtet — ein bis zu 29 Meter hoher, mit Hainbuchenhecken begrünter Bau und gegenüber ein zehn Meter hohes „Dreieck“ mit Liegewiese als Dach. Zwischen den Gebäuden mit Schrägdächern soll eine Sichtachse auf das Schauspielhaus frei bleiben.

Vorgesehen ist eine Mischung aus Einzelhandel (20 000 Quadratmeter), Gastronomie und Büroflächen (5000 qm).

Insgesamt hat das Projekt Kö-Bogen II ein Finanzvolumen von rund 500 Millionen Euro. Investor ist die Centrum-Gruppe um Uwe Reppegather; Centrum hat der Stadt nach zähen Verhandlungen das städtische Grundstück für 70 Millionen Euro abgekauft.

Entlang der vier Meter hohen Bauzauns wenig. An der Tuchtinsel wird aber aus Baucontainern ein Info-Dorf mit Café errichtet.

Eigentlich sollte schon im Frühjahr 2018 alles fertig sein. Doch immer wieder gab es Verzögerungen, als etwa um den Denkmalschutz für drei Mauern auf dem Gründgens-Platz oder die Begrünung der Fassaden gerungen wurde. Jetzt ist klar: Es dauert wohl zwei Jahre länger, Ende 2019, eher Anfang 2020 soll alles fertig sein. Erster Bauteil ist die fünfgeschossige Tiefgarage mit 670 Plätzen, im September 2017 soll Grundsteinlegung sein.