Kontrollen am Rhein zeigen Wirkung: Grillspaß ohne Müll
Bepackt mit Mülltüten und Flyern starteten am Samstag die Promotion-Teams der Stadt ihre Aktion gegen den Müll am Rheinufer.
Düsseldorf. Solveig Häublim und Claudia Wanstrath vermitteln bereits durch ihre Arbeitskleidung das Ziel der heutigen Aktion. Sie sind, wie auch ihre drei Kolleginnen, die alle auf Promotionbasis von der Stadt angeheuert wurden, in weiße Klamotten im Einheitslook geschlüpft.
Die Farbe ist Programm: R(h)einheit. Denn genau so soll es hier am Ufer des Rheins auch bleiben, sauber und müllfrei.
Die Aktion ist Teil der großangelegten Kampagne der Stadt, die auch auf Facebook existiert und mit der die Stadt seit 2011 gegen das Müllproblem am Rheinufer vorgehen will.
„Darf ich Ihnen vielleicht einen Abfallbeutel anbieten und Sie bitten, ihren Müll heute Abend wieder mitzunehmen?“ Freundlich, aber bestimmt geht Solveig Häublim am Sonntag auf die Erholungssuchenden am Rhein zu. „Wenn man fragt, ob der Müll wieder mitgenommen wird, bejahen das zwar alle, die Mülltüten werden aber trotzdem gern angenommen“, erklärt sie.
Für die Mehrzahl der heutigen Besucher am Rheinufer ist es auf Nachfrage selbstverständlich, den Müll auch wieder mitzunehmen. „Das gehört für mich zum Respekt vor Düsseldorf. Die Stadt zeigt sich kooperativ, indem man hier überhaupt grillen darf, also bin ich es auch“, erklärt Lena Schroth, die mit mehreren Freunden zum Grillen gekommen ist.
Das Auftreten des Teams, das alles andere als Zwang vermittelt, kommt gut an. Zwar sind die Picknicker und Sonnenanbeter zunächst verdutzt, wenn sie „im Namen der Stadt“ angesprochen werden, doch speziell Jugendliche, die zum Großteil auch schon über Postkarten in Kneipen oder Facebook Wind von der Aktion bekommen haben, sind über das persönliche Gespräch, das an ihr Gewissen appelliert, erfreut.
Ein Argument überzeugt im persönlichen Gespräch besonders. „Mir war gar nicht so bewusst, dass die Reinigung des Ufers die Stadt natürlich auch Geld kostet. Wenn das nicht hier ausgegeben werden muss, weil jeder selbst seinen Müll in die Tonnen wirft, kann das Geld woanders hinfließen“, bemerkt ein Jugendlicher.
Häublim zeigt sich am Ende der Aktion zufrieden. „Die Menschen haben das sehr positiv aufgenommen. Der Müll war zum Großteil schon in leeren Salatschüsseln oder Plastiktüten verstaut.“ Diese nun noch in entsprechende Behälter zu werfen, sollte nicht mehr allzu schwer fallen.
Zusätzlich zur Aktion wurden in den vergangenen Monaten 40 Tonnen und vier große Container am Oberkasseler Rheinufer aufgestellt. 300 000 Euro im Jahr gibt die Stadt für die Reinigung des Flussufers aus. Auch das Ordnungsamt der Stadt wird weiterhin vermehrt am Rhein auf Streife gehen. Hierbei können bis zu 250 Euro Bußgeld für offenes Feuer anfallen.
„Das einzige, was jetzt noch passieren kann, ist, dass unsere Flyer hier liegenbleiben“, bilanziert Häublim lachend. Doch die WZ hat am Montag nachgesehen: Bis auf einen Müllberg neben einem kaputten Müllbehälter war nur noch ganz vereinzelt frei herumliegender Müll zu sehen.