World Team Cup: Bunte Tage im Rochusclub

Starkes Tennis, Traumwetter und beste Stimmung auf den Rängen der schmucken Anlage.

Düsseldorf. Traumwetter mit strahlendem Sonnenschein im Düsseldorfer Rochusclub, aber kein Traumfinale. Im besten Spiel dieser Woche beim World Team Cup unterlag Philipp Kohlschreiber dem Weltranglisten-Achten Janko Tipsarevic mit 4:6, 6:3, 5:7. Deutschland verpasste damit das Endspiel.

Serbien trifft am Samstag (12 Uhr) im Finale auf Tschechien. Die Stimmung auf den Rängen war am Freitag vortrefflich. Auf dem nicht ganz gefüllten Centre Court wurde Philipp Kohlschreiber von den Zuschauern unterstützt. Der Augsburger bot sein bestes Tennis, auch wenn er letztlich als Verlierer vom Platz ging. „Dieses Spiel war sicherlich Werbung für das Tennis. Die Zuschauer sind toll mitgegangen“, sagte der 28-Jährige.

Das serbische Team war jedenfalls bester Laune. „Wir haben unseren Teamchef Nenad Zimonjic geärgert, weil unsere Spiele immer schon entschieden waren, bevor er im Doppel antrat“, sagte Janko Tipsarevic.

Er will diesen Titel unbedingt. „Ich spiele Davis-Cup seit ich 16 war und will mein Land so oft repräsentieren wie es geht. Für mich ist das Turnier in Düsseldorf keine Vorbereitung auf die French Open in Paris. Das wichtigste hier am Ende eines Tages ist, dass Serbien gewonnen hat“, sagte Tipsarevic.

Zumal der internationale Topspieler zu Deutschland eine sehr innige Beziehung pflegt. Der „Professor“ aus Belgrad hat Werke des Philosophen Schopenhauer gelesen und Friedrich Nietzsche sogar studiert. „Bei uns waren die Dinge lange Zeit nicht so, wie sie sein sollten. Hier ist alles bestens organisiert. Ich schätze Deutschland und habe mir daher auch nicht ohne Grund als Physiotherapeuten Stephan Düll aus Würzburg ausgesucht.“

Wenn er könnte, dann würde sich Tipsarevic auch die Fortführung des World-Team-Cup aussuchen. „Ich würde es wirklich bedauern, wenn diese Woche aus dem Turnierkalender verschwinden sollte. Die Veranstaltung hat eine sehr lange Tradition und die Organisatoren geben sich Mühe wie sonst kaum ein Ausrichter auf der Tour“, sagte Tipsarevic dann doch nachdenklich.

„Hinter uns liegen ereignisreiche Tage, angefangen mit dem Hagel am Sonntag bis hin zum durchweg schönen Wetter in dieser Woche“, sagte Turnierchef Dietloff von Arnim. „Für den Finaltag wird strahlender Sonnenschein vorhergesagt, das passt zur Stimmung beim World Team Cup.“

Ob die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes im kommenden Jahr eine neue Chance auf den sechsten Triumph bekommt, ist offen. Bei der 35. Auflage der Traditionsveranstaltung führten die Organisatoren um Turnierdirektor Dietloff von Arnim Gespräche über die Zukunft des Turniers. Denkbar ist auch, dass im kommenden Jahr am Rolander Weg eine Einzel-Veranstaltung stattfindet. Es soll aber in jedem Fall weitergehen.