Düsseldorf-Eller Kreative Händler präsentieren handgefertigte Unikate

Zum Künstlermarkt kamen in diesem Jahr 70 Aussteller. Gäste und Kreative reisten auch aus anderen Städten an.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Der zweite Sonntag im Oktober ist bei Lena (18) und Anna Haskamp (16) aus Leverkusen immer schon ein Jahr im Voraus verplant. „An dem Wochenende gehen wir sonntags immer auf den Künstlermarkt in Eller und schauen nach Unikaten“, erzählt Anna freudig.

Sie und viele andere Gäste kamen am Sonntag auf den Gertrudisplatz, um bei den rund 70 Ausstellern nach kreativen Schätzen zu stöbern und bei der Anfertigung zuzuschauen. Ein Drittel von ihnen war in diesem Jahr sogar zum ersten Mal dabei.

So wie Angela Steinle aus Benrath. Seit 15 Jahren kreiert sie Armbänder, Ketten und Anhänge — ein liebgewonnenes Hobby seitdem sie vor ein paar Jahren in Rente gegangen ist. „Ich habe einfach gemerkt, wie viel Spaß mir die kreative Arbeit macht“, erzählt sie. Ob andere Frauen von ihrem Perlenschmuck genauso begeistert sind wie sie, möchte sie in Eller herausfinden. „Es ist ein guter Ort, um sich auszuprobieren. Außerdem kann man sich hier auch gute Anregungen holen — man ist ja unter Gleichgesinnten.“

Auch Marita Paijain aus Hilden ist dieses Jahr zum ersten Mal beim Künstlermarkt dabei. Sie fertigt hochwertige Jutebeutel aus Stoff und Leder sowie Kosmetiktaschen - alles entsteht der eigenen Nähmaschine. Ihre Inspirationen holt sie sich von den großen Modedesignern und entwirft dann selbst — für ein junges Publikum. „Meine Jutebeutel sind flippig“, sagt sie. Vor ihrem Stand trifft man auch Lena und Anna Haskamp wieder. Jede hat sich eine Kosmetiktasche gekauft, auf der „Weiberkram“ und „Powerfrau“ steht. „Sie gefällt mir echt gut“, sagt Lena.

Ein Stück weiter stehen Nina und Markus Raulf beim Stand der Holzwerkstatt Gepetto und lassen sich von Michael Esser (54) seine schönsten Stücke zeigen. Esser entwirft und baut Häuser für Vögel, Fledermäuse oder Schmetterlinge. Was ihn vor allem freut: „Wenn die Leute meine Häuser sehen, lächeln sie.“ Beim Anstrich der Häuser hat sich der Handwerker aus Mönchengladbach von lustigen Filmmotiven inspirieren lassen - zum Beispiel von Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt. Provokante, jedoch nicht bös’ gemeinte Sprüche wie „Katzen sind doof“ kommen auch an.

Die Idee zu den Häuschen kam Esser vor sechs Jahren. An jedem arbeitet er mindestens acht Stunden, dann muss es ungefähr einen Tag trocknen. Und jedes Produkt ist anders gestaltet. Nina und Markus Raulf aus Vennhausen sind begeistert. „Handwerklich überzeugt der Markt total“, sagt Nina Raulf (35). „Außerdem gibt es hier nicht so viele Fressbuden. Man merkt, dass es hier wirklich ums Handwerk geht.“