25. Auflage Tag der Architektur findet diesmal nur virtuell statt

Düsseldorf · Ausgerechnet im Jubiläumsjahr ist wegen der Infektionsgefahr eine Innenbesichtigung der originellen Gebäude nicht möglich.

Das Büro- und Geschäftshaus Fürst & Friedrich mit seiner eingebunden historischen Natursteinfassade.

Foto: Tag der Architektur

In seinem Jubiläumsjahr muss der „Tag der Architektur“ dieses Mal in ganz anderer Form stattfinden als in den vergangenen 24 Jahren. Grund wie üblich dieser Tage: Corona. Es wird nur virtuelle Hausbesuche und Objektserkundungen geben.

Am bundesweiten „Tag der Architektur“, der jeweils vor Beginn der Sommerferien stattfindet, sind normalerweise Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner vor Ort, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern neue und erneuerte Bauten vorzustellen, die Besonderheiten der Architektur zu erläutern und Fragen der Besucher zu beantworten. So können Bauinteressierte und Architekturfans Architektur erleben, Planungskonzepte und Umsetzungen kennenlernen und Anregungen für eigene Vorhaben gewinnen.

Das „The Beach“ im Hafen. 

Foto: Gordon Bussiek

„Das ist ein normalerweise niedrigschwelliges Gesprächsangebot, um mit Architekten in Kontakt zu kommen“, sagt Christof Rose, Sprecher der Architektenkammer NRW. Doch wegen Corona seien Vor-Ort-Besuche in diesem Jahr leider nicht möglich. Dennoch hat man einen Weg gefunden, die 180 Objekte allein in Nordrhein-Westfalen näher vorzustellen. Eben virtuell, zu betrachten im Internet.

Das Büroloft in Flingern in einer früheren Schlosserei.  Foto: Wolfgang Flamisch

Foto: FLAMISCH FOTO + FILM

Büroloft in früherer Schlosserei mit Dachterrasse als „Denk-Oase“

Die neun Düsseldorfer Projekte sollen dem Anspruch des diesjährigen Mottos „Ressource Architektur“ gerecht werden, die Bedeutung von Bestandsgebäuden soll hervorgehoben, es sollen neben aufregenden Neubauten auch gelungene Sanierungen oder Umnutzungen älterer Bauwerke gezeigt werden.

Dafür steht das Beispiel eines Bürolofts in Flingern. In der ehemaligen Schlosserei von 1911 wurde im Hinterhof ein Raum für Besprechungen geschaffen, einschließlich einer Dachterrasse, die die Macher „unsere eigene kleine Denk-Oase auf 400 Quadratmeter mitten in der Stadt“ nennen. Dann ist da das neue Büro- und Geschäftshaus Fürst & Friedrich mit einer eingebundenen historischen Natursteinfassade. Die Architektur des 115 Meter langen Gebäudes gliedert sich in drei Abschnitte und öffnet sich, wie die Macher sagen, „mit großer Geste zum gegenüberliegenden Kirchplatz“. Die Bestandsfassade, ein Relikt der preußischen Rheinprovinz, wird von einer Glasfassade umgeben und so als freigestellter Baukörper wahrgenommen.

Ganz anders wiederum die neue Freizeitanlage Heerdt. Die in die Jahre gekommene Anlage wurde unter dem Motto „Von unten nach oben“ in eine moderne Spiellandschaft umgebaut. Moderne Kunstfelsen mit Kanten und Ecken verstärken das neue Design der Anlage. An ihrer Spitze: eine Landmarke in Form eines Spielturmes.

Und dann ist da ein Objekt mit dem klangvollen Namen „The Beach“.  Der Neubau liegt oberhalb des wohl schönsten Naturstrandes der Region und schafft einen 360°-Blick auf den Medienhafen und den Rhein.

Bei der Architektenkammer NRW sind alle neun Düsseldorfer und auch die insgesamt 180 NRW-Objekte über eine Internet-Datenbank mit Fotos und Kurzbeschreibung abrufbar unter www.aknw.de. Die Kammer stellt alle Bauten und Objekte zum „Tag der Architektur 2020“ zudem in einer Broschüre vor, die kostenlos bezogen werden kann: über das Bestellformular unter www.aknw.de, telefonisch unter 0211 49 6712 bzw. per Mail an tda@aknw.de.

Wer näher an einzelnen Objekten interessiert ist, kann diese freilich besuchen und immerhin von außen betrachten. Oder aber über die auf der Internetseite der Architektenkammer verlinkten Architektenadressen versuchen, mit diesen persönlich ins Gespräch zu kommen.