Festival „Spot On Jazz“ in Düsseldorf Ein Neustart für das Jazz-Festival

Düsseldorf · Das Festival „Spot On Jazz“ will ab dem 1. April wieder Stars nach Düsseldorf bringen.

 Die US-Jazzband The Cookers bildet den Schlusspunkt.

Die US-Jazzband The Cookers bildet den Schlusspunkt.

Foto: Vincent Soyez

Für ein noch junges Festival wie „Spot On Jazz“ in Düsseldorf waren die Corona-Jahre katastrophal. Nach der Ausgabe 2018 hatten sich die Verantwortlichen entschlossen, ihr Festival nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Zwei Mal musste aber die vierte Ausgabe wegen Corona verschoben werden. 2022 versuchen nun die Spielstätten – Jazz-Schmiede und Robert-Schumann-Saal – einen Neustart.

Bevor das Festival startet, gibt es als Vorspiel die Premiere eines neuen Wettbewerbs. Jazzmusiker im Alter von 16 bis 23 Jahren sollen mit dem mit 5000 Euro dotierten „Young Jazz Talent Award“ gefördert werden, im ersten Jahr liegt der Fokus auf dem Schlagzeug. Die Professoren Thomas Alkier (Essen) und Jonas Burgwinkel (Köln) werden je zwei Kandidaten vorschlagen, die am 31. März in der Jazz-Schmiede um den Preis spielen sollen. Eine Jury, unter anderem mit den Drummern Jens Düppe und Peter Weiss, entscheidet nach den Konzerten. Der Gewinner wird im Herbst mit seiner Band in vier renommierten Jazzclubs live zu hören sein.

Wie schon bei den ersten drei Ausgaben von „Spot On Jazz“ gibt es Konzerte mit nationalen Gruppen und internationalen Jazz-Größen. Der Leipziger Gitarrist Werner Neumann macht mit seinem Orgeltrio am 1. April in der Jazz-Schmiede den Anfang. Einerseits lassen die drei Musiker die Leistungen der Altvorderen dieser traditionsreichen Besetzung aufscheinen, andererseits halten sie nach nicht alltäglichen Kombinationen von Klängen und Grooves Ausschau – wobei Neumann das „Elektrische“ auch gerne dem Organisten Steffen Greisiger überlässt, um sich auf der akustischen Gitarre auf sein virtuoses Finger-Picking zu konzentrieren.

Für den Namen seiner Band Lotus Eaters hat sich Wanja Slavin von der Mythologie inspirieren lassen. So wie sich die drei Kundschafter des Odysseus selbst vergaßen, als sie beim Volk der Lotophagen von der Lotuspflanze aßen, will der Berliner Saxofonist mit seinen Musikern im Fluss der Improvisation eine neue Ästhetik entwickeln. Am 2. April wird es im Robert-Schumann-Saal international. Aus Schweden und Dänemark kommt ein Trio mit der Sängerin Caecilie Norby, ihrem Ehemann, dem Bassisten Lars Danielsson, und dem Gitarristen Ulf Wakenius. Grundlage sind singbare, fast folkloristische Melodien.

Ästhetisch und stilistisch entgegengesetzt wird das Konzert mit The Cookers sein, einem Septett aus den USA, das mit Veteranen des Hardbop besetzt ist. Vor mehr als 50 Jahren standen die Musiker am Anfang ihrer Karriere; von den alten Helden dieser swingenden Musik aus den USA bekamen sie die Fackel in die Hand gedrückt, um neue Entwicklungen im Jazz anzustoßen. Eine mit George Cables (Piano), Cecil McBee (Bass) und Billy Hart (Drums) besetzte Rhythmusgruppe sorgt für diesen typisch afroamerikanischen, hart auf den Beat gespielten Swing, auf dem sich die Saxofonisten Billy Harper und Donald Harrison sowie die Trompeter Eddie Henderson und David Weiss mit rhythmischem Drive und eloquenten Soli austoben können.