Seit 13 Jahren ist das Haus im Park belebt. Bis zu seiner Entrümpelung 1997 führte es einen Dornröschen-Schlaf, es diente als Abstellraum. Dann begannen Künstler, Decken und Böden zu restaurieren, elektrisches Licht zu legen und Wände zu weißen. Seitdem kann der Besucher acht Mal im Jahr, fast immer an Wochenenden, raumgreifende Arbeiten, ungewöhnliche Bilder, Kurzfilme, Performances und Videos betrachten und vor allem junge Künstler kennenlernen.

Karl Heinz Rummeny, Jost Wischnewski und Gregor Russ, das Team der ersten Stunde, rekonstruierte eine berühmte Arbeit von Blinky Palermo, präsentierte Wilhelm Mundts "Crash-Stone" und verhalf jungen Leuten wie Takeshi Makishima, Rosilene Ludiviko oder Seb Koberstädt zu ihrem ersten Ruhm. Nun hat Rummeny, der seit den Anfängen "sein" Projekt ehrenamtlich betreut, Martin Pfeifle und Christoph Westermeier ausgesucht. Beide sind Förderpreisträger der Stadt. Pfeifle ist derzeit Villa Romana-Stipendiat und Westermeier Dorothea von Stetten-Stipendiat.

Wer durch den Park kommt, wird von bunten Kunststoff-Streifen begrüßt, wie man sie in südlichen Ländern als Schutz vor der Sonne kennt. Die Bänder hängen vor den Fenstern des Parkhauses und unterbrechen den Kontakt zwischen Innen und Außen. Nur durch Schlitze dringt das Licht in den künstlich beleuchteten Raum.

Dort hat Westermeier einen Holzkubus in den Maßen des Türdurchlasses aufgebaut und je ein Foto auf die Vorder- und Rückseite geklebt. Das Foto ist auf Papier ausgedruckt und mit bloßem Wasser behandelt, so dass die Wasserflecken die Farben milchig und die Motive unscharf erscheinen lassen. Leicht verträumt wirkt alles von weitem. Tritt man näher an die Bilder heran, entdeckt man, wie verwischt sie von der Feuchtigkeit sind.