Düsseldorf Gregor Schneider wird Professor für Bildhauerei
Düsseldorf (dpa) Der für seine verstörenden Raum-Installationen bekannte Künstler Gregor Schneider (46) tritt zum Sommersemester 2016 eine Professur für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie an.
Er werde damit Nachfolger von Tony Cragg, teilte die Akademie am Montag mit.
Der aus Mönchengladbach-Rheydt stammende Schneider war in den vergangenen Jahren bereits Professor an der Universität der Künste Berlin und der Kunstakademie München sowie Gastprofessor an verschiedenen Hochschulen. Seit 2015 ist Schneider Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.
Schneider entspricht nicht dem Bild des traditionellen Bildhauers. Er sorgt mit seinen oft unheimlichen, aber auch politisch brisanten Räumen und Projekten immer wieder für Aufsehen. Ende 2014 brachte er Schutt aus dem Geburtshaus von Hitlers Propagandaleiter Joseph Goebbels nach Warschau. Die Synagoge Stommeln in Pulheim bei Köln ließ Schneider zeitweise hinter einer eintönigen Wohnhausfassade verschwinden. Für sein „Totes Haus u r“ wurde er 2001 mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet - Schneider ließ das Haus in Einzelteilen aus dem Rheinland nach Venedig transportieren und baute es in den deutschen Pavillon ein.