Düsseldorf Kulturszene hinterm Hauptbahnhof wächst
Als Herberge für Kulturprojekte dient leerstehende Halle.
Düsseldorf. Mit Capitol-Theater und Tanzhaus NRW sind zwei etablierte Häuser im Viertel hinter dem Hauptbahnhof beheimatet. Jetzt wird die Gegend in Sachen Kultur noch lebhafter als bisher. Im November wurde bekannt, dass die leerstehende, ehemalige Postversandhalle bis zum Abriss Mitte 2017 als Herberge für verschiedenste Kulturprojekte genutzt wird.
38000 Quadratmeter groß ist das Gelände. Viel Platz für Philipp Maiburg (künstlerischer Leiter des Open Source Festivals), DJ Dirk Schmaler und Christian Schmaler (Geschäftsführer der Eventagentur Zackbumm), die sich nun um die Organisation kümmern. „Wir wollen vor allem kleineren Veranstaltern und jungen Künstlern ermöglichen, ihre Projekte mitten in der Stadt realisieren zu können - zu kleinen Mietpreisen“, sagt Philipp Maiburg.
Nach der FFT-Performance „Ideal Paradise“ im November bespielte das neue Projekt „_thek“ den Clubraum des neuen Veranstaltungsortes vier Tage im Dezember. Jener Clubraum soll als Bindeglied zwischen den Ateliers und der Öffentlichkeit fungieren und frei zugänglich sein. Von Ausstellungen und Installationen über Konzerte, Filmvorführungen, Lesungen bis hin zu Modenschauen sollen Projekte verschiedener Art sichtbar gemacht werden. Maiburg: „Da folgen wir dem Prinzip von Live at Elektro Müller.“ Mietanfragen können per E-Mail (postpost@zack-bumm.net) oder telefonisch (5455580) gestellt werden.
Bis Ende April läuft der Mietvertrag, kann danach monatsweise verlängert werden - bis die Halle zugunsten eines Wohnquartiers abgerissen wird. Im Captiol-Theater startet man derweil mit einem gewohnt abwechslungsreichen Programm ins neue Jahr und zeigt unter anderem Rebellcomedy, ein Falco-Musical und das russische Staatsballett. 2016 feierte die erste Musicalhalle Düsseldorfs 20. Geburtstag.
Fast genauso lang, seit 1998, ist das Tanzhaus Nrw direkt neben dem Capitol beheimatet. 2016 wurde mit thematischen Setzungen wie der Reihe „Real Bodies“ und dem Ausbau der Aktivitäten als Produktionsort für freischaffende Choreografen der Veränderungsprozess, der 2014 mit dem Indentanzwechsel begann, fortgesetzt.