Kunstaktionen für Kinder und Senioren Kunst bringt Jung und Alt zusammen
Wolfgang Wimhöfer bietet nun auch an der Germaniastraße Aktionen für Kinder und Senioren an.
Düsseldorf. Ein bunter Clown, ein Nikolaus, ein Osterhase - der Düsseldorfer Künstler Wolfgang Wimhöfer (69) hat seine eigenen Bilder, die er als Kind gemalt hat, mitgebracht. „Das hast du gemalt?“, fragt Alice (10) und fügt hinzu: „Du malst ja fast wie ich!“
In den neuen Räumen des Vereins „Jung trifft Alt Düsseldorf“ an der Germaniastraße sollen sich Kinder und Senioren ganz ungezwungen treffen können. Kinder spielen am PC, während die Senioren beim Plausch am Tisch sitzen. Kurz zuvor haben sie noch gemeinsam musiziert. „Ich möchte die Generationen näher zusammenbringen“, sagt Wimhöfer. 2009 hatte er aus diesem Grund den Verein „Jung trifft Alt Düsseldorf“ gegründet.
Die Idee dazu entstand im Rahmen eines Kunstprojektes, das der Maler mit Schulen und Seniorenzentren umsetzte. „Ich wollte einen Dialog zwischen den Generationen, der über das Geschichten-Erzählen hinaus geht“, erklärt er und er weiß, wie gut Kunst und Kultur als Bindemittel funktionieren.
Als Treffpunkt hatte bislang Wimhöfers Atelier an der Kirchfeldstraße gedient. „Doch das war leider nicht behindertengerecht.“ Die neuen Räume sind barrierefrei — eine wichtige Voraussetzung für sein Projekt. Auf 100 Quadratmetern ist nun Platz für einen Aktionsraum, ein Computerzimmer und sein neues Atelier. „Das alles konnte glücklicherweise ohne großen Umbau realisiert werden“, sagt Wimhöfer.
Die generationsübergreifenden Projekte des gemeinnützigen Vereins werden bislang auch von der „Aktion Mensch“ und dem Landschaftsverband Rheinland gefördert, beim Jugendamt der Stadt will der Künstler jetzt zusätzlich Unterstützung beantragen. Die Nachfrage nach seinen Projekten und Erfahrungen ist groß.
Regelmäßig besucht Wimhöfer Grundschulen und Senioreneinrichtungen und fragt, wer mitmachen möchte: „Meist rennen sie mir die Bude ein, aber es gab auch schon Aktionen, die bei den Kindern zunächst nicht so gut ankamen“, berichtet der Maler. 14 Grundschulen und 22 Seniorenzentren haben bislang mitgemacht.
Sein erstes Projekt „Florian“ führte Wimhöfer und die Teilnehmer in den Hafen zu den unter Denkmalschutz stehenden Hydranten. „Die schweren gusseisernen Wasserspender sind heute ein Quell für Ideen und Inspiration. Die Kinder haben die Hydranten gemalt und als kleine Männchen dargestellt.“
Wimhöfers bekanntestes Projekt ist der Rad(t)schlag. Dabei geht er mit den Gruppen in die Altstadt, wo die Kinder „för eene Penning“ ihr Können zeigen. Später gestalten Alt und Jung künstlerisch das Düsseldorfer Wahrzeichen und kommen so ins Gespräch. Allerdings fällt dem Künstler auf, dass sich manche Alte schwer tun: „Viele glauben, dass die Jungen nur von den Alten lernen können.“
Das nächste Projekt startet im März: „Dann basteln wir aus Recyclingmaterial Musikinstrumente“, kündigt der Künstler an. Freitagnachmittags ab 15 Uhr ist der Generationentreff geöffnet und ein aktiver Opa ist immer dabei — der 72 Jahre alte Rentner Bodo Fuhrmeister. „Ich freue mich, wenn ich mit den Kindern gemeinsam Zeit verbringen kann, das ist mein Hobby“, sagt er stolz und fügt hinzu: „Ich habe hier gelernt, dass junge Menschen zu Recht eigene Vorstellungen und einen eigenen Willen haben und wir auch von ihnen lernen können.“