Malerische Entdeckungsreise am Grabbeplatz
„Compilation III“ heißt eine Ausstellung mit junger Kunst. Vor allem ostdeutsche Bilder überzeugen.
<strong>Düsseldorf. Melissa Gordon ist erst 25 Jahre alt, eine Amerikanerin in Berlin. Sie hat in den USA die Printmedien studiert, also gelernt, wie man in verschiedenen Farbschichten denkt und schließlich doch eine Gesamtkomposition produziert. Über ein Stipendium kam sie in die Ateliers nach Amsterdam, eine Akademie für Postgraduierte. Heute lebt sie in Berlin. Die Galerie Cosar hat sie entdeckt, nun stellt sie in der Kunsthalle aus.
Die Wunderkammer in der Kunst der Avantgarde
Was an ihr fasziniert, ist das Verschieben der Zeitebenen, das Spiel mit der Geschichte der Wunderkammer, der ersten Museen und Privathäuser wie das der Gertrude Stein. Sie zoomt wie mit der Kamera die verschiedenen Orte und Zeiten ins Bild und erzeugt bei der Zusammenschau eine ungeheure Energie. Die einzelnen perspektivischen Raumfluchten laden sich gegenseitig auf. Sie erinnern an den Merzbau von Kurt Schwitters, aber sie haben eine Kraft, dass der Betrachter selbst ins Trudeln gerät."Compilation III" nennt sich die Schau in der Kunsthalle, in der Malerei von jungen Künstlern aus Jena, Berlin, Leipzig und Düsseldorf präsentiert wird. Compilation ist eigentlich ein Begriff aus der Musikindustrie und bedeutet eine Zusammenstellung von Musiktiteln, gleichsam eine Hitliste. Einige Künstler in dieser Schau kommen dieser Hoffnung recht nahe, hier eine Auswahl:
Da ist Bernd Ribbeck, der in Düsseldorf studiert hat und in Berlin lebt. Er wird in der Konrad Fischer-Galerie gezeigt. Er besticht durch leuchtende, flockige Bildgründe und bändigt diese Farbvisionen, indem er über den Farbteppich geometrische Zeichnungen wie fantastische Architekturbögen legt.
Titel: "Compilation III" ist eigentlich eine Zusammenstellung von Musiktiteln, eine Hitkoppelung. Die Kunsthalle gibt in der Ausstellung gleichsam ihre Hit-Liste bekannt.
Standort: Die Kunsthalle liegt am Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Die Ausstellung läuft bis 8. Juli, di bis sa 12- 19, so und feiertags 11 bis 18 Uhr
Kuratoren: Kunsthallenchefin Ulrike Groos und ihr Stellvertreter Peter Gorschlüter sowie Thomas W. Rieger haben die Schau kuratiert.
Künstler: Ihre Bilder zeigen Sven-Ole Frahm, Melissa Gordon, Henriette Grahnert, Jana Gunstheimer, Sebastian Ludwig, Takeshi Makishima, Bernd Ribbeck und Julia Schmidt. Sie stammen aus Leipzig, Berlin, Düsseldorf und Jena.