Moderne verzahnt sich mit Romantik
Tonhalle: Cellist Nicolas Altstaedt gastiert mit Schumann-Konzert bei den Düsys - Uraufführung von Bernd Frankes "Cut IX - XI"
Düsseldorf. Anlässlich des 200. Geburtstages von Robert Schumann soll in Düsseldorf in diesem Jahr das Gesamtwerk des romantischen Komponisten erklingen. Und zwar geschieht dies meist gemeinsam mit der Uraufführung eines modernen Werkes. Bei den Konzerten der Düsseldorfer Symphoniker erklingt zudem Schumanns "Träumerei" in der Bearbeitung eines heutigen Komponisten.
Beim "Sternzeichen 6" war es der deutsche Komponist Bernd Franke (geboren 1959), der im Auftrag der Tonhalle Schumanns beliebtestes Klavierstück transkribierte. Allerdings hatte sich Franke für die Instrumentierung nicht viel einfallen lassen und bescherte uns ein seichtes Stück "Kuschelklassik". Frankes Stücke "Cut IX - XI" wirken teilweise spätromantisch und erinnern manchmal an Filmmusik. Indes wirkt die kompositorische Dramaturgie unklar und nur wenig zwingend, was auf die Dauer etwas langweilt.
Dass ein romantisches Werk wie Schumanns Cellokonzert a-Moll modern klingen kann, stellt der Solist Nicolas Altstaedt unter Beweis. Er hebt die Schroffheiten des Soloparts hervor, was teilsweise die Spannung erhöht, manchmal aber auch recht fahl und hässlich klingt. Altstaedt spielt Schumann, als handle es sich um Musik des 20. Jahrhunderts. Nach der Pause gibt es aber Romantik pur und man kann sich Peter Tschaikowskys 1. Symphonie mit dem Beinamen "Winterträume" hingeben. GMD Andrey Boreyko dirigiert mit Sinn für melodische Finessen in den Holzbläsern und hebt auch die russisch-tänzerischen Rhythmen hervor. Ein mitreißendes Finale.
Karten für den Termin am Montag, 20 Uhr in der Tonhalle gibt es im Netz (www.tonhalle.de) oder unter Telefon 0211/8 99 61 23.