Oper kämpft mit Technik-Mängeln

Das Haus arbeitet seit Jahren ohne endgültige Betriebserlaubnis. Die Bühne und die Klimaanlage funktionieren nur mäßig, die Gastspiele im Sommer müssen ausfallen.

Foto: Gert Weigelt

Düsseldorf. Als die Oper 2007 saniert wurde, lief es nicht gerade rund. Die Kosten stiegen von ursprünglich kalkulierten 20 auf 30 Millionen Euro. Dies auch, weil es Streit mit einer Baufirma gegeben hatte. Man entzog dieser schließlich den Auftrag und vergab die Arbeiten neu, was allerdings einen Nachschlag von rund 5,4 Millionen Euro erforderte.

Und trotzdem: Wie jetzt bekannt wurde, liegt der Oper bis heute keine endgültige Betriebsgenehmigung vor. Erstmals kam das Thema jetzt im Aufsichtsrat auf den Tisch, Jochen Grote, der geschäftsführende Direktor der Oper, setzte es auf die Tagesordnung.

Wie die Westdeutsche Zeitung erfuhr, ist die Drehbühne nur bedingt funktionstüchtig, weswegen es schon zu Zwischenfällen gekommen sein soll. Bei der Ballettpremiere b.17 etwa ließ sich das Bühnenbild nicht bewegen. In einem anderen Fall sprang unversehens eine Klappe im Bühnenboden auf.

Verletzt wurde bislang niemand, jedoch soll Opernintendant Christoph Meyer bei der Aufsichtsratssitzung in der vergangenen Woche seine Sorge sehr deutlich formuliert haben. Grote sagte am Dienstag der WZ: „Es muss etwas getan werden“, hielt sich jedoch ansonsten bedeckt.

Fakt ist, dass die Bühne nur eines von mehreren Problemen der Oper ist. Auch die Klimaanlage lässt sich nicht richtig regeln. Mehrfach sollen sich deswegen schon Zuschauer, Mitarbeiter und Orchestermitglieder beschwert haben. Manche sehen sogar einen direkten Zusammenhang zwischen einem angeblich erhöhten Krankenstand und der mangelhaft funktionierenden Klimaanlage.

Ebenfalls unschön, zumal angesichts des verordneten Sparprogramms: Die Gastspiele während der Sommerpause müssen in diesem Jahr ausfallen. Es ist üblich, dass die Oper ihren Saal während der Ferienzeit an fremde Veranstalter vermietet und so ihre Einnahmen steigert. In diesem Jahr muss sie auf die rund 90 000 Euro verzichten. Wie Kulturdezernent Hans-Georg Lohe am Dienstag erklärte, werden Mitarbeiter des Amtes für Immobilienmanagement die sechs Wochen nutzen, um die Technik zu inspizieren.

Eine solche Überprüfung findet im Sommer regelmäßig statt. Die Zeitspanne ist in diesem Jahr jedoch ungewöhnlich lang. Anscheinend ist man in den Vorjahren mit den Inspektionen nicht fertig geworden und will nun einen Berg an Erledigungen abtragen. Lohe, der die technischen Probleme bestätigt, betonte, die Auflagen für eine endgültige Betriebsgenehmigung seien erfüllt, es fehle nur noch der offizielle Stempel. Wie hoch die Kosten zur Behebung der Missstände ausfallen, vermochte er nicht zu sagen.