Seelennahrung aus aller Welt

Vierzehn Tage lang laden Profi-Erzähler in die Welt der Märchen und Sagen ein.

Düsseldorf. "Märchen sind Seelennahrung. Sie helfen, tief in uns Verborgenes zu verarbeiten." Frank Walber, Veranstalter der Düsseldorfer Märchenwoche ist ein Märchen-Fan und widmet sich seit Jahren der Aufgabe, die alten Sagen und Geschichten aus der kuscheligen Kinderecke hervorzuholen und auch Erwachsenen wieder näherzubringen. Zum bereits sechsten Mal bieten Walber und seine Kollegen vom Verein "Erzählzeit" ein volles Programm an spannenden Erzählvorträgen, Figurentheater oder Ballettaufführungen.

Den Veranstaltern ist wichtig zu zeigen, welche ungeheure Vielfalt die Welt der Märchen aus allen Teilen der Erde bietet. So beginnt die Märchenwoche am Sonntag, 15. November, im Maxhaus auch mit einer exotischen Sage aus Burkina Faso, die in Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe präsentiert wird.

Dass Märchen nicht automatisch heile Welt bedeutet, beleuchten auch die Erzählerinnen Inge Kalinke und Elke Wirth, die sich mit dem Hässlichen, Finsteren und Bösen im Märchen befassen. Passenderweise haben sie dafür als Veranstaltungsort das Polizeipräsidium am Jürgensplatz gewählt.

Ein weiterer ungewöhnlicher Ort ist auch das "Haus Deichgraf" im Südpark, wo "Zu Tisch bei Grimms" gebeten wird. Bei einem viergängigen Abendmenü stehen dort neben den Märchen auch die dazugehörenden Köstlichkeiten im Mittelpunkt.

Andere Veranstaltungen, wie beispielsweise ein Nachmittag im Benrather Schloss, richten sich überwiegend an Kinder und finden daher am Vor- oder Nachmittag statt, im Programm zur Woche sind sie entsprechend gekennzeichnet.

Erstmals gibt es eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein, die mit dem Ballett "Andersens Welt" und der auf dem Märchen "Die kleine Seejungfrau" basierenden Oper "Rusalka" gleich zwei Stoffe des großen schwedischen Märchendichters Hans Christian Andersen im Programm hat.

Allerdings ist die Rheinoper mit ihrer Größe eher die Ausnahme bei den Spielorten. "Wir halten die Veranstaltungen bewusst klein, da wir die persönliche Atmosphäre und den Kontakt zum Publikum schätzen", erklärt Walber. Auch Schauspieler Achim Brock braucht den direkten Blick ins Publikum: "Wir lesen ja nicht, sondern erzählen frei und da muss man direkt auf die Zuhörer reagieren können."

Informationen und Karten unter der Telefonnummer 6005641.