Stoschek & Mayer: Das neue Paar der Kunst

Max Mayer, Sohn des berühmten Galeristen und Lebensgefährte von Julia Stoschek, lädt in unalltägliche Off-Räume ein.

Düsseldorf. Max Mayer kam, sah und siegte, nicht als römischer Staatsmann, sondern als hochintelligenter Freund der Künste und der Kunstmäzenin Julia Stoschek. Vor einem Jahr kehrte der Absolvent der Hochschule für Gestaltung aus Karlsruhe zurück.

Heute ist er nicht nur der neue Lebensgefährte der schönen Julia Stoschek, sondern ihm liegen auch die Jonges, die Wirte vom Op de Eck und Adis Bistro sowie der Chef des Steigenberger Parkhotels zu Füßen. Am 13. April lädt er zur Vernissage in fünf von ihm umfunktionierte Räume. Er wolle sich vorstellen.

Dieser hochgewachsene Mann, der 1983 in Düsseldorf geboren wurde, ist der Sohn des berühmten Galeristen Hans Mayer und das Patenkind von Max Bill, dem Vorkämpfer konkreter Kunst. Der kleine Max zeichnete mit Shooting-Star Keith Haring und erlebte in Vaters Kunstimperium die Größen von Beuys bis Warhol. Im Vorjahr lernte er die acht Jahre ältere Julia kennen. „Es ging alles so schnell“, sagt er.

Noch als Student der Kunstwissenschaft und Medientheorie ließ er sich 2008 seinen Karlsruher Projektraum „Mayerei“ von keinem Geringeren als dem Philosophen Peter Sloterdijk eröffnen. Auch Gregor Jansen, damals Chefkurator im ZKM-Museum und heute Chef der Kunsthalle, kuratierte für ihn.

Dennoch wäre es falsch, Düsseldorfs Jung-Galeristen einen Draufgänger zu nennen. Wie sein Vater ist er zurückhaltend und setzt sich für die bestmögliche Präsentation eines ihn überzeugenden Werks ein. Mayer Senior ist berühmt für wunderbare Kojen auf allen internationalen Messen.

Der Junior darf im Ratinger Tor Tische und Vitrinen wegschieben, Bilder abhängen und den Saal neu beleuchten. Im Steigenberger Parkhotel wählt er mit dem Fotokünstler Christoph Westermeier das Zimmer Nummer 115 aus, weil man von dort so gut auf Hofgarten und Dreischeibenhaus schauen kann.

Bei Julia Stoschek wird er nur eine Ecke des winzigen Vorraums bespielen. Der österreichische Künstler Nadim Vardag verdoppelt dort die schon vorhandene Situation, indem er eine Glasplatte, in der sich eine Neonröhre spiegelt, fotografieren lässt. Nun hängt das Foto dort, wo sich sonst die Neonröhre in der Glasplatte spiegelt. So etwas liebt Max Mayer: Eine Kunst auf leisen Sohlen, bei der man nicht genau weiß, was real und was fiktiv ist. Das Motto von Julia Stoschek soll auch für ihn und seine Gäste gelten: „Schließe deinen Mund und öffne deine Augen“.

Die fünf Locations, zu denen auch seine noch leere Privatwohnung gehört, werden nur für fünf Tage bespielt, dann kehrt dort die Normalität ein. Währenddessen bereitet Max Mayer den Umbau seiner neuen Galerie vor. Sie wird an der Worringer Straße, Ecke Ackerstraße im Juni eröffnet. Es handelt sich um Frühstücksräume eines Hotels, das gerade abgewickelt wird.

„Ich habe soeben den Mietvertrag für 120 Quadratmeter unterschrieben“, sagt er. Der große Dreiecksraum ist einsehbar. „Ein Schaufenster ist mir sehr wichtig. Ich will präsent in der Stadt sein“, sagt er. Diese Feststellung könnte auch vom Vater stammen, der im September am Grabbeplatz neue Räume beziehen wird.