Athletica: Sprungbrett für besondere Talente
Ausbildung: Nach der Schule geht es für die jungen Sportler mit der Ausbildung auf hohem Niveau im Sportinstitut der Uni weiter.
Düsseldorf. Der Pendelbus sorgt in der Stadt für Aufmerksamkeit. Er verkehrt vor allem zwischen dem Lessing-Gymnasium als NRW-Sportschule und dem Sport-Internat Athletica. Im auffallend beschrifteten Bus sitzen begabte Sportler, die nachmittags schulische Betreuung erfahren und danach zum Training gebracht werden.
Denn Schüler haben heutzutage Stress. Besonders wenn außer den zeitlich höheren Anforderungen für Bildung auch noch ein aufwändiges Hobby dazukommt. Leistungssport ist oft nur möglich, wenn die jeweilige Schule den jungen, besonders talentierten Sportlern entgegenkommt. In Düsseldorf wird ein weiterer Weg beschritten.
"Wir versuchen, den Schülern beim Spagat zwischen guten schulischen Leistungen und sportlicher Anforderung zu helfen", erklärt Thorsten Brors, der pädagogische Leiter von Athletica. "Wir sorgen hier für eine Art Optimierung der Abläufe."
Die bislang knapp 30 Schüler der weiterführenden Schulen werden (ausgewogen) verpflegt und nachmittags von Referendaren und voll ausgebildeten Pädagogen bei ihren Hausaufgaben oder anderweitigen schulischen Aufgaben betreut. Die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Lehrern ist sehr intensiv. Die "duale Karriere danach, Sport und Berufsausbildung wird besprochen und planerisch möglichst weit vorbereitet.
"Die Kinder, die zu uns kommen, müssen in einem Verbands-, Landes- oder Bundeskader sein, wobei die schulische Leistung kein Ausschlusskriterium ist", erklärt Brors, dessen Schüler von allen Düsseldorfer Schulen kommen können. "Ganz eng arbeiten wir natürlich mit dem Lessing zusammen." Als eine Art Nahtstelle zwischen Schule und Sport verstehe sich Athletica, betont der pädagogische Leiter, der auch über die fernere Planung berichtet, die Einrichtung zu einem Vollzeitinternat zu wandeln und bis zu 50 Schüler aufzunehmen.
Da Athletica in den alten Räumen des Sportinstitutes an der Universität untergebracht ist, wäre es ja eine Verschwendung, die idealen sportlichen Möglichkeiten mit zwei Sporthallen, einem Kraftraum, einer Leichtathletik-Anlage und einem Rasenplatz nicht für entsprechende Aktivitäten zu nutzen. "Wir haben zwar kein sportlich bindendes Programm, können aber natürlich Empfehlungen der jeweiligen Trainer umsetzen", sagt Brors.
Noch vor den Ferien als Abschluss und zu Beginn eines jeden Schuljahrs gibt es eine "Sportwoche", in der sich die Schüler und ihre Sportart ein wenig vorstellen. "Auch auf diesem Wege versuchen wir, den Kontakt zu den Eltern zu intensivieren. Denn die enge Zusammenarbeit ist die Voraussetzung für den Erfolg", sagt der pädagogische Leiter. "Wir sind nicht in China oder Russland, hier läuft alles mit gegenseitigem Verständnis ab." Für die Kinder bedeutet das schlichtweg weniger Stress, denn nicht nur außergewöhnliche sportliche Leistungen sind hier das Ziel.