Hockey: Interview mit Volker Fried - „Die Mannschaft ist hungrig auf den Erfolg“

Nach dem Aufstieg in die Bundesliga geht es um die Meisterschaft. Trainer Volker Fried hat den Düsseldorfer HC auf Erfolgskurs gebracht.

Düsseldorf. Volker Fried kennt den Erfolg und will ihn an seine Spieler weitergeben. Mit dem DüsseldorferHC steht der 47-jährige Trainer jetzt vor dem großen Wurf. Die "jungen Wilden" des DHC haben sich als Aufsteiger souverän für die Endrunde in der Feldhockey-Bundesliga qualifiziert.

Am 15. und 16. Juni greifen die Düsseldorfer beim 1. "Fest des deutschen Hockeys" auf der Anlage des DSD nach dem Titel. Vorab muss die Mannschaft um Nationalspieler Oliver Korn noch in der Meisterrunde beim CrefelderHTC (So., 14 Uhr) antreten.

Fried wirkt in diesen Tagen locker wie selten, von Anspannung spürt man nichts bei dem 290-fachen Ex-Nationalspieler. Vielmehr schwingt viel Vorfreude auf die kommenden Spiele mit. Die Westdeutsche Zeitung sprach mit Volker Fried über diese Saison und die Ziele mit dem DHC.

Herr Fried, als Aufsteiger steht der DHC in der Endrunde der besten deutschen Teams. Wie ist dieser Höhenflug zu erklären?

Volker Fried: Die Mannschaft hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. Die meisten Akteure spielen schon seit der Jugend zusammen. Man kann behaupten, es steht eine Einheit auf dem Platz. Die Mannschaft ist sehr hungrig auf den Erfolg. Das zeichnet sie auch aus.

Was kann man vom DHC denn noch alles erwarten? Die Mannschaft gehört zu den jüngeren der Liga.

Fried: Jan Simon etwa ist mit seinen knapp 27 Jahren einer der Ältesten im Team. Er hat kürzlich sein erstes Länderspiel gehabt. Oder Johannes Frank, Adrian Lindner oder Michael Markert, die aus der eigenen Jugend stammen, sind sehr wichtig für uns.

Natürlich andere erfahrene Spieler wie Christoph Eimer oder Oliver Korn. Sicher ist, dass diese Mannschaft ihren Zenit noch nicht erreicht hat. Wir werden die nächsten drei bis fünf Jahre Spaß an ihr haben. Vorausgesetzt, sie bleibt zusammen.

Was erwarten Sie vom nächsten Spiel beim Crefelder HTC?

Fried: Wir fahren als Außenseiter mit guten Chancen nach Krefeld. Beide Mannschaften kennen sich durch die vielen Spiele in Vorbereitung und Meisterschaft in- und auswendig. Krefeld wird uns jedenfalls nach unserem Sieg gegen den Uhlenhorster HC ernst nehmen.

Gibt es eine besondere Vorbereitung?

Fried: Wir schauen uns unser letztes Spiel gegen Uhlenhorst auf DVD an, um die Fehler zu analysieren, die wir beim 4:2-Sieg gemacht haben. Womöglich auch die Krefelder 2:3-Niederlage gegen den Club an der Alster. Fakt ist, dass wir ohne Druck aufspielen können. Wir haben in dieser Saison mehr als unsere Pflicht erfüllt.

Wie weit wird es in dieser Saison für den DHC noch gehen?

Fried: Es wäre schön, wenn wir international spielen könnten. Wir wollen auf jeden Fall den dritten Platz erreichen. Gegen die Meisterschaft hätte keiner von uns etwas einzuwenden. Alles weitere wird sich zeigen.

Als die Deutschen Feldhockey-Meisterschaften der Frauen und Männer vor drei Jahren beim DHC am Seestern ausgetragen wurden, war Düsseldorf noch zweitklassig. Was für ein Gefühl war das?

Fried: Für die Mannschaft war das damals ein großer Anreiz, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Die meisten Spieler waren 2005 schon zusammen im DHC-Team, andere spielten in der Jugend. Das, was die Jungs sich vorgenommen haben, haben sie bisher realisiert.

Im Rückblick war die Endrunde vor drei Jahren beim DHC das bisher schönste Hockey-Event Düsseldorfs. Ich freue mich schon auf das, was in der kommenden Woche auf der Anlage des DSD folgt. Denn diesmal sind wir dabei und können selbst nach dem Titel greifen. Das ist ein schönes Gefühl.