Fußball/Verbandsliga: West mit schönster Niederlage
Die Oberkasseler unterliegen dem Meister und dürfen sich trotzdem freuen.
Düsseldorf. Das kleine Wunder ist vollbracht. Der SC West ist auch im nächsten Jahr in der Fußball-Verbandsliga vertreten.
Den Oberkasselern genügte am letzten Spieltag auch eine 2:4-Heimniederlage gegen den souveränen Meister und Aufsteiger in die NRW-Liga, Rot Weiß-Essen II.
Da zeitgleich der Rivale, die Sportfreunde Baumberg, gegen Hönnepel-Niedermörmter nicht über ein 2:2 hinauskam, lief West in der Endabrechnung mit zwei Punkten Vorsprung auf den elften Tabellenplatz ein, der dank des freiwilligen Abstiegs von Radevormwald zum Klassenerhalt genügte.
Deshalb störten in Reihen der Gastgeber die zwei Gegentreffer in der Schlussminute auch niemanden mehr. "Normalerweise ist so etwas zum Haareraufen. Aber heute ist alles etwas anders. Das ist die schönste Niederlage, die ich bisher hinnehmen musste", freute sich der sportliche Leiter Sven Kühnen.
Lange Zeit sah es so aus, als sollte West dem Ausnahmeteam der Liga tatsächlich ein Bein stellen können. Der ehemalige Essener Sebastian Schweers brachte die Hausherren per Freistoß schnell in Front.
Danach stürzte die schnelle Essener Offensive die Kezmann-Elf zwar in manche Verlegenheit. Aber mit einem starken Dominique Clemens im Tor und etwas Glück hielt West dem Druck stand.
Im zweiten Abschnitt ging es munter weiter. Uzun traf zum Ausgleich (51.), ehe Ben Lharbi (65.) und Körs (66.) zweimal am guten Dominik Brecht im RWE-Tor scheiterten. Kurz darauf war es dann Rene Kägebein, der zum 2:1 einschob (69.).
Während bei West in der Schlussphase die Kräfte schwanden und Ben Lharbi mit Gelb-Rot unter die Dusche musste (80.), brachte Essens Coach Damian Jamro mit Michel Harrer und Chamdin Said den besten Vorbereiter und Top-Torjäger der Liga ins Spiel. Essen spielte weiter voll auf Sieg.
Said setzte dann auch die beiden Schlusspunkte in der letzten Minute, nachdem Uzun per Foulelfmeter zum 2:2 egalisiert hatte (83.).
"Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Sie musste in dieser Saison einige Nackenschläge einstecken und ist immer wieder aufgestanden. Der Klassenerhalt fühlt sich an wie eine Meisterschaft", frohlockte Michael Kezmann.
Obwohl der Rückstand auf das rettende Ufer zeitweise schon immens und der Kader aufgrund von Verletzungen zwischenzeitlich völlig ausgedünnt war, legten die Oberkasseler eine starke Rückrunde hin.